Notizen 2019/20
DFB-Pokal
Hertha BSC – SG Dynamo Dresden 8:7 n. E.

Tore:
0:1 Kone (36.),
1:1 Lukebakio (48.),
2:1 Duda (85., FE.),
2:2 Ebert (90., FE.),
2:3 Stor (108.),
3:3 Torunarigha (120.)

Zuschauer: 70.429

Zum Spiel:
Ein Fußballabend mit vielen Höhepunkten der lange im Gedächtnis bleiben wird, begann zunächst recht vielversprechend für unsere Hertha. Doch nach einer guten Anfangsviertelstunde wurden die Dresdner mutiger und kamen nun auch zu den ersten Chancen. Nach einer halben Stunde war es bereits ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten und so passierte es, dass nach einer guten Chance für Hertha, Dresden im direkten Konter die Führung erzielte. Der Treffer zeigte Wirkung und aber direkt nach dem Wiederanpfiff gelang den Blau-weißen der Ausgleich. Im Verlauf der zweiten Hälfte hatte unsere Hertha eigentlich alles im Griff, doch die Führung wollte trotz guter Möglichkeiten nicht gelingen. Erst ein Elfmeter kurz vor Schluss sollte die Entscheidung bringen, doch zwei Minuten nach der Führung konnten die Gäste ebenfalls durch einen Elfer noch ausgleichen, sodass es in die Verlängerung ging.

In der Verlängerung wollten beide Mannschaften unnötige Fehler vermeiden, weshalb in der ersten Hälfte nichts weiter geschah. Nach dem erneuten Seitenwechsel waren es wieder die Sachsen die die Führung erzielen konnten. Dass es am Ende überhaupt zum Elfmeterschießen kam, war mehr als glücklich, denn Hertha wurde eigentlich nie so richtig gefährlich. Der Ausgleich zum 3:3 fiel auch erst in der 122. Minute. Im Elfmeterschießen konnte sich unser Torwart Kraft mit zwei gehaltenen Elfern auszeichnen, was bei nur einem selbst vergebenen Elfer das Weiterkommen in die nächste Runde bedeutete.

Ostkurve Hertha BSC:
In der Ostkurve galt es bei diesem Spiel volle Konzentration auf die eigene Lautstärke zu lenken, um gegen die Dresdner im eigenen Stadion anzukommen. Das gelang der Kurve auch gerade in der ersten Halbzeit ziemlich gut und war deutlich besser, als in den Bundesligaheimspielen zuvor. Erst Mitte der zweite Hälfte verflachte die Stimmung. Zum Ende der regulären Spielzeit wurde es erst wieder lauter, nach dem die Führung erzielt werden konnte, was jedoch aufgrund des Ausgleichs in der letzten Minute schnell wieder ein Ende fand. Besonders in der Verlängerung war es schwierig, aufgrund der Spannung und nach der erneuten Führung der Gäste noch die Kurve zu motivieren und so gab es nur kurze Anfeuerungsrufe.

Gästefans:
In den Tagen vor dem Spiel drehte sich vieles um die Anzahl Gästeanhänger, die jenseits der 30.000 lag. Die gelbe Invasion wurde mittels gelber Shirts umgesetzt und verteilte sich über viele Bereiche des Stadions. Zu Beginn des Spiels wurde ein riesiges Spruchband, auf dem „Yellow Madness“ stand, rechts und links vom Marathontor ausgebreitet und direkt über dem Marathontor eine Blockfahne mit dem SG Dynamo Dresden Logo. „Yellow Madness“ (Gelber Wahnsinn) sollte wohl das beschreiben, was an diesem Abend hier vor sich ging, war aber auch gleichzeitig eine der ersten Gruppen in Dresden die mit der Ultrakultur ende der 90er in Kontakt kam, aus später auch die Ultras Dynamo hervorging.

Zusätzlich gab es zum Intro reichlich Fackeln in verschiedenen Bereichen der Dresdner, da sich die aktiven Leute aufgeteilt hatten, um die große Masse der Anhänger zu erreichen. Aber hier merkte man schnell, dass es an diesem Abend schwierig sein würde, zumal sich heute mehr Dresdner im Stadion befanden als bei einem Heimspiel. Alles in allem konnte seltener als erwartet eine brachiale Lautstärke erreicht werden, sich aber dennoch oft Gehör im Stadion verschaffen. Im Laufe des Spiels gab es immer wieder Fackeln, sodass es am Ende keine 5 Minuten gab, in denen es nicht brannte.

In der zweite Halbzeit zeigten die Dresdner bittererweise noch die Fahne eines Freundeskreises, die erst Anfang Oktober bei einem Heimspiel im Oberring abhanden gekommen ist. Was das ganze Drumherum mit einem Gedenkbanner und dem Spruch „Mord verjährt nicht!“ auf sich hat, wissen wohl nur sie selbst.