Tore: Keine
Zuschauer: 50.208
Zum Spiel:
Zum Abschluss der Hinrunde wartete mit Borussia Mönchengladbach ein Spitzenteam der aktuellen Spielzeit auf unsere Hertha. Während Gladbach Punkte braucht, um im Rennen um die Meisterschaft am Ball zu bleiben, wollten die Jungs im blau-weißen Trikot den positiven Trend der letzten Wochen fortführen und weiter Punkte im Abstiegskampf sammeln. Unterschiedlichste Voraussetzungen also!
Die erste Halbzeit dominierte Hertha. Zunächst dauerte es knapp 20 Minuten, bis den Zuschauern erste Torchancen geboten wurden. In der Folge ließ Hertha in Halbzeit eins mehrere gute Chancen liegen: Löwen scheiterte per Freistoß an der Latte des Gladbacher Kastens, während bei Lukébakios Abschluss aus halbrechter Positionnur wenige Zentimeter fehlten. In beiden Situationen wäre der Schlussmann der Fohlen chancenlos gewesen.
In der zweiten Hälfte präsentierten sich die Mannschaften dann wie ausgewechselt, denn in der zweiten Halbzeit waren die Gäste die spielbestimmende Elf. Die Gladbacher entdeckten ihre Offensivpower, jedoch konnte Hertha wie bereits in den letzten Partien mit einer stabile(re)n Defensive aufwarten. Gladbach kam zwar zu einigen Abschlüssen, konnte allerdings nur wenige Male ernsthafte Gefahr ausstrahlen. Jarstein war gegen Pléa gefordert, ansonsten fehlte auch der Elf vom Niederrhein die nötige Präzision, sodass es beim torlosen Unentschieden blieb. Hertha kann 8 Punkte aus den letzten 4 Partien vorweisen und überwintert somit zwar im Abstiegskampf jedoch nicht auf einem Abstiegsplatz.
Ostkurve Hertha BSC:
Letztlich bleibt einem nur die Frage: Warum nicht immer so!? Musste die Ostkurve in der aktuellen Spielzeit einige Male auf mittelmäßige und unterdurchschnittliche Auftritte hingewiesen werden, konnte diesmal ein sehr guter Auftritt hingelegt werden.
Das ganze Spiel über beteiligte sich die gesamte Kurve an den Gesängen. Insbesondere die Hüpfeinlagen, das Einklatschen, das intensive und durch den Spielverlauf langgezogene „Auf geht’s Hertha!“ und der Wechselgesang mit dem heute ebenfalls stark aufgelegten Oberring konnten überzeugen. Doch auch bei den Liedern und Schlachtrufen konnte durchgehend eine starke Lautstärke erreicht werden, sodass sich die Ostkurve würdig aus dem Jahrzehnt zu verabschieden wusste.Es liegt an uns, solche Auftritte wieder zur Regel zu machen, denn dann werden wir auch tatsächlich dem Anspruch gerecht, eine der besten Heimkurven in diesem Land zu sein!
Auch die ein oder andere Pöbelei gegen die im Gästeblock präsenten Köpenicker durfte nicht fehlen und das Lied „Von Spandau bis nach Hellersdorf“ läutete lautstark den zweiten Spielabschnitt ein.Mit dem Spruchband „Liberi di tifare–Avanti Ultras! Napoli non mollare!“ solidarisierten wir uns mit den beiden durch Repressionen angegriffenen Kurven in Neapel. Am Vesuv werden aktuell Stadionverbote nach dem Gießkannenprinzip für folgende “Fehlverhalten“ verteilt: Das Stehen auf den Sitzen, das Schwenken von Fahnen oder das Benutzen von Megaphonen. Die Reihen der Neapolitaner Diffidati füllten sich hierdurch zuletzt stark. Die Gruppen der “Curva B“ sahen sich hierdurch als Erste zum Stimmungsboykott bei Heimspielen im Stadio San Paolo gezwungen. Dem Verzicht auf die akustische Unterstützung der eigenen Mannschaft schloss sich beim CL-Spiel zwischen Napoli und dem KRC Genk die “Curva A” an. Somit bleiben beide Kurven draußen, um ihre Leute vor willkürlichen Stadionverboten zu schützen. Zuschauer beim Heimspiel gegen Genk: Ganze 15.000…
Gästefans:
Dass die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. nicht der Herr im Haus ist, zeigte sich heute. Über den Gästeblock wurde ein Materialverbot verhängt und das nicht durch den Verein sondern durch die Berliner Polizei. Diese Kollektivstrafe des angeblich so vorbildlichen deutschen Rechtsstaats wurde mit dem Einsatz von Pyrotechnik der Gladbacher begründet. Bevor ihr Euch den Kopf zerbrecht: Pyrotechnik wurde nicht im Olympiastadion sondern an der Alten Försterei gezündet. Fahnen und Doppelhalter gab es im Gästeblock deshalb keine zu sehen. Gegen diese willkürliche Beschneidung der Fanfreiheiten protestierte der Gästeblock aussagekräftig mit 2 Fackeln und einem kleinen „ACAB“-Schriftzug. Welch Paradebeispiel für die Sinnlosigkeit von Kollektivstrafen, denn der Einsatz von Pyrotechnik kann hierdurch nicht unterbunden werden!
Ansonsten trat der Gästeblock kaum in Erscheinung. Kaum eine Fanszene beherrscht den Spagat zwischen stets starken Auswärtsfahrerzahlen und schlechten Auftritten im Stadion so gut wie die Gladbacher. Trotz vollem Gästeblock inklusive gut gefülltem Oberring konnten wir die Borussen nur zum “VFL“-Wechselgesang sowie vor Anpfiff beim Gruß an uns “Herthaschweine“ vernehmen. Rund um die Pyroaktion schien der Gästeblock die Unterstützung für 15 Minuten komplett einzustellen. Der Großteil des Gästeblocks hatte nur vor dem Spiel Bock auf ein paar Lieder, während des Spiels beschränkte man sich aufs Fußballgucken. Und das trotz der erfolgreichen Hinrunde und einem Platz an der Sonnenseite der Tabelle.