Notizen 2019/20

Hertha BSC – FC Bayern München 0:4

Tore:
0:1 Müller (60.),
0:2 Lewandowski (73.),
0:3 Thiago (76.),
0:4 Perisic (84.)

Zuschauer: 74.667

Zum Spiel:
Trainer Jürgen Klinsmann hatte den Trainingsauftakt extra vorgezogen, um mehr Zeit mit der Mannschaft zu verbringen und sich auf den Rückrundenstart gegen den Serienmeister aus München vorzubereiten.

Hertha spielte in der ersten Hälfte wieder gruseligen Fußball, der hauptsächlich auf Zerstörung ausgerichtet war und entsprechend lief im Angriff mal so gar nichts. Abgesehen von einer Chance, die Selke freistehend Richtung Eckfahne köpfte, fand Hertha offensiv nicht statt. Aber auch die Bayern zeigten eine schwache erste Hälfte, hatten zwar Herthas Leistung entsprechend viel Ballbesitz, bis auf Lewandowski aber keine Torchance.

Seltsam lethargisch kam unsere Mannschaft aus der Kabine und lud die Münchner zu Abschlüssen ein. Müllers Führungstor ließ den Knoten Platzen, ein zweifelhafter Elfmeter durch Lewandowski erhöhte zum vorentscheidenden 0:2, ehe Thiago und Perisic zum 0:4 Endergebnis einnetzten. Warum Hertha gegen nicht sattelfest wirkende Münchner nicht ein bisschen mehr mitgespielt hat, kann man sich schon fragen. Letztlich müssen die Punkte zum Klassenerhalt aber gegen andere Teams geholt werden.

Ostkurve Hertha BSC:
Das Fazit vorweg – die Ostkurve hatte einen sehr schwachen Tag. Zu keinem Augenblick kam ansatzweise eine akzeptable Lautstärke auf, die Kurve war sehr träge und es wurde mehr genuschelt als lauthals gesungen. Wenigstens die Optik war gewohnt gut und den Beginn der Rückrunde läutete die Kurve mit einer kleinen Aktion aus dem übriggebliebenen Konfetti vom Derby ein. Spruchbänder gab es ebenfalls, das erste richtete sich an die Vereinsverantwortlichen von Hertha, die entgegen anderslautender Absprachen erneut ein Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszurichten versuchten.

Ein weiteres richteten wir an die Ultras des Genoa CFC aus Italien, welche aktuell sehr unter Repressionen durch den Vereinspräsidenten Enrico Preziosi leiden und zu denen wir Harlekins ein gutes Verhältnis pflegen. Preziosi ist seit 2003 Präsident der Rossoblu und ist wegen seiner Transferpolitik und der angehäuften Schulden des Vereins bei den Anhängern stark umstritten und gerade bei den Ultras äußerst unbeliebt. Kritik an seinem Führungsstil verbittet er sich jedoch, weshalb kritische Spruchbänder gegen seine Person hart bestraft werden. So wurden erst kürzlich Stadionverbote mit einer Dauer von bis zu sechs Jahren gegen Mitglieder der Fanszene des CFC ausgesprochen. Offiziell wurden diese mit dem Abbrennen von Pyrotechnik beim Derby gerechtfertigt, allerdings sind „zufällig“ in erster Linie Führungspersonen der Kurve betroffen, die zwar nicht gezündet haben, allerdings federführend bei den Protesten gegen Preziosi sind. Preziosi, hau ab!

Gästefans:
Natürlich war das Olympiastadion wieder mit zahlreichen Hampelmännern aus Nah und Fern gefüllt, wie viele davon tatsächlich aus München kommen wäre mal interessant. Optisch legten die Gruppen rund um die Schickeria und Alarmstufe Rot einen guten Auftritt hin, aber akustisch war an diesem Tag auch eher wenig zu vernehmen, was sich mit dem sich andeutenden Auswärtsdreier jedoch änderte. Zum Ende der Partie nahm man die Bayern auch in der Ostkurve wahr. Unterstützung erhielten die Münchner von ihren Freunden aus Jena, Sankt Pauli und Bochum, welche allesamt eine Fahne über der Auswärtsfahne der Schickeria eine Fahne aufhängten.