Notizen 2019/20

1. FC Köln – Hertha BSC 0:4

Tore:
0:1 Dilrosun (23.),
0:2 Ibisevic (59.),
0:3 Ibisevic (62.),
0:4 Boyata (83.)

Zuschauer: 49.700

Zum Spiel:
So langsam kommt unsere Alte Dame in Fahrt. Nach dem Heimsieg und ersten Dreier gegen den SC Paderborn, gingen unsere Jungs auch im Rheinland siegreich vom Rasen. Der FC kam besser ins Spiel, die erste Großchance hatte Cordoba nach einer Viertelstunde, köpfte die präzise Flanke aber unbedrängt in die Arme von Geburtstagskind Jarstein. Aus dem Nichts erzielte Dilrosun dann aus rund 20 Metern Entfernung das 0:1 für Hertha und ließ den Gästeblock an diesem Tag das erste Mal jubeln. Hertha wurde nun besser und hatte weitere gute Chancen. Nach einem langen Abschlag Jarsteins hatte Dilrosun schon das 0:2 auf dem Fuß, lupfte den Ball über den herausgeeilten Horn und traf am Ende leider nur die Latte. In der 41. Spielminute wurde Kölns Meré unter Einbeziehung des Videobeweises vom Platz gestellt und Hertha war in Folge mehr als eine Hälfte in Überzahl.

Die Kölner kamen mutiger aus der Kabine und gaben erneut den Ton an, brachen aber wie in der ersten Halbzeit wieder ein. Trainer Covic wechselte Oldie Ibisevic ein, der gleich mit seinem ersten Ballkontakt das 0:2 für unsere Blau-Weißen erzielte. Nur drei Minuten später war es erneut der Bosnier und schraubte das Ergebnis auf 0:3 hoch. Der Kampfgeist der Kölner war nun endgültig gebrochen und Neuzugang Boyata erzielte in der 83. Minute per Kopf sogar noch das vierte Tor für die Alte Dame. Astreiner Tag und verdienter Lohn für alle Auswärtsfahrer!

Herthaner uff Achse:
Womit wir beim Thema Anstoßzeiten wären: Der Termin ist natürlich eine absolute Frechheit! Die einfache Strecke schlägt schon mit fast 600 Kilometern zu Buche und ist damit doppelt so lang wie die seit fast 20 Jahren geforderte „300 Kilometer“-Regelung. Absolut nicht erklärbar, warum man dieses Spiel auf einen Sonntag terminiert und dann auch noch für 18 Uhr ansetzt!

Trotzdem fanden sich etwas über 1.500 Herthaner am Sonntagabend im Müngersdorfer Stadion ein, der größte Teil nahm die Reise via Autos und Neunsitzern auf sich und hatte dabei mit reichlich Regen und Unwetter zu kämpfen. Umso beschissener die Anstoßzeit war, umso besser war die Visitenkarte die wir an diesem Abend hinterließen. Nicht nur das gute Spiel unserer Elf heizte dem Block ein, auch von ganz alleine legte man eine flotte Sohle aufs Parkett der Gästeecke. Mehrfach konnten wir in der Südkurve vernommen werden und steigerten uns in Lautstärke und Ausdauer von Tor zu Tor. Das dritte Tor wurde „nachgefeiert“, da zwischenzeitlich ein Herthaner ärztliche Behandlung benötigte.

In der zweiten Halbzeit bezogen wir Stellung gegen die neuen Polizeigesetze und erlaubten uns mit „Kölner Keller dichtmachen! Damit eure Schwester wieder einen Schlafplatz hat!“ einen Seitenhieb gegen die Kölner und gleichzeitig gegen den Videobeweis, in der Hoffnung, dass dieser Blödsinn schleunigst wieder abgeschafft wird. Unter dem Strich ein guter Auftritt aller Beteiligten, der nicht nur aufgrund des Ergebnisses auf dem Rasen positiv im Gedächtnis bleiben dürfte.

Heimkurve:
Einen weniger guten Auftritt hatte an diesem Abend die Kölner Südkurve. Am Zaun hingen wieder die üblichen bekannten Zaunfahnen, nachdem man in der Vorsaison lediglich mit „Vorstand raus!“ Fahnen im identischen Stil präsent war. Mehrere Vorsänger versuchten an diesem Sonntagabend die Kurve anzupeitschen, schafften es aber äußert selten einen größeren Kern für den Support zu begeistern. Lediglich ein kurzes Lied gegen den Gästeblock konnte vernommen werden, ansonsten war es wahrlich keine großartige Leistung. Wobei die zweite Niederlage in Folge mit 0:4 auch ihren Teil zum mäßigen Auftritt beigetragen haben dürfte. Auch das Publikum abseits der Südkurve war weniger temperamentvoll als in den Vorjahren.