Notizen 2018/19

VfL Wolfsburg – Hertha BSC 2:2

Tore:
0:1 Dilrosun (61.),
1:1 Malli (87., FE),
1:2 Duda (90. + 1),
2:2 Mehmedi (90. + 3)

Zuschauer: 25.090

Zum Spiel:
Die ersten Minuten des Spiels gehörten klar den Wolfsburgern. Unser Keeper Jarstein bekam einige Bälle um die Ohren geballert und konnte nach einer knappen Viertelstunde eine Direktabnahme klären. Danach verflachte das Spiel, ehe die Hausherren noch die eine oder andere Chance hatten. Hertha kam im gesamten ersten Durchgang zu keiner erwähnenswerten Torchance.

Wesentlich attraktiver war dann die zweite Hälfte. Es gab nun Chancen auf beiden Seiten, wobei der niederländische Neuzugang Dilrosun mit einem schönen Solo zum 0:1 einnetzen konnte. Als dann die ersten Herthaner kurz vor Ende schon den Sieg feiern wollten, griff der Video-Schiedsrichter aus Köln ein und wandelte einen eh schon fragwürdigen Freistoß in einen Elfmeter um. Wolfsburgs Malli verwandelte sicher, somit stand es 1:1 in der 87. Spielminute. Doch damit war noch nicht Schluss, denn Duda durfte in der Nachspielzeit noch zu einem Freistoß antreten. Kaltschnäuzig schoss er den Ball einfach unter der hochspringenden Mauer durch und sorgte somit für ungeahnte Jubelstürme im Gästeblock und auf dem Platz. Mitten in diesen Jubel platzten dann aber wieder die Wolfsburger hinein, denn mit dem letzten Angriff innerhalb der Nachspielzeit nutzten die Hausherren einen Stellungsfehler von Lustenberger im Abwehrzentrum und Mehmedi konnte eine weite Flanke vom ehemaligen Herthaner Brooks einschieben.

Ein sehr schwacher Auftritt von Hertha in der ersten Hälfte und im Kontrast dazu eine Schlussphase, die einer Achterbahnfahrt mit doppelten Looping glich. Auch nach dem dritten Spieltag bleibt Hertha somit ohne Niederlage!

Herthaner uff Achse:
Im Vorfeld wurden für das zweite Auswärtsspiel der Saison lediglich 2.200 Gästetickets abgesetzt. Ein negativer Trend, der leider schon seit 1-2 Jahren anhält. In diesem Punkt müssen die Ultragruppen, Fanclubs und Einzelpersonen der Ostkurve endlich ansetzen und wieder mehr Auswärtsfahrer mobilisieren! Trotzdem waren die Regionalzüge in Richtung Niedersachsen wieder überfüllt, weshalb die Ultragruppen in Stendal auf eine IC-Verbindung wechselten. Die Bullen in Wolfsburg riegelten nach Ankunft der Zugfahrer natürlich die halbe Stadt ab, so dass wir lediglich an einer kleinen Kneipe einen kurzen Getränkestopp einlegen konnten. Auf einem neuen Weg ging es dann weiter in Richtung Stadion.

Am Ende waren um die 3.000 Herthaner in Wolfsburg und hatten, wie seit eh und je, keine Probleme aus diesem Auswärtsspiel ein Heimspiel zu machen. An die ganz großen Auftritte in Wolfsburg reichte die Leistung aus diesem Jahr aber wieder nicht ran, dafür fehlte einfach die große Masse im Oberrang. Auch das emotionslose Taktieren von Hertha im ersten Durchgang brachte keine Jubelstürme mit sich, doch sowohl Spiel als auch Stimmung wurden mit der zweiten Hälfte emotionaler und gipfelten in einer absoluten Ekstase in den Schlussminuten, die schlagartig durch den 2:2 Ausgleich in der Nachspielzeit gedämpft wurde.

Heimkurve:
Nervig laute Musik bis kurz vor Anpfiff und dann quiekt der Wolfsburger Vorsänger auch noch minutenlang ins Stadionmikro… Das ist Bundesliga im Jahr 2018! Als ihm mit Beginn des Spiels dann irgendwann mal jemand das Mikro entriss, war auch nichts mehr von den „Wölfen“ zu hören.