Notizen 2018/19

Hertha BSC – Gelsenkirchen 2:2

Tore:
0:1 Konoplyanka (17.),
1:1 Grujic (39.),
1:2 Uth (44.),
2:2 Ibisevic (45.)

Zuschauer: 43.027

Zum Spiel:
Das Ergebnis hätten viele Herthaner vor dem Spiel wohl sofort gekauft. Auch wenn die Gelsenkirchener aktuell eher in der zweiten Tabellenhälfte unterwegs sind, sind sie doch so etwas wie ein Angstgegner für unsere Truppe. Nach den gespielten 90 Minuten bleibt aber etwas Wehmut, da wir das Ding hier heute auch gut mit einem Sieg hätten krönen können. Und dass obwohl der Spielbeginn dezent verschlafen wurde. Nach siebzehn Sekunden die erste Chance und nach siebzehn Minuten die Führung für die Gäste, die heute in einem grässlichen Grünton auftraten. Davon ließen sich die Herthaner wohl beeindrucken, anders ist das fehlende Abwehrverhalten vor dem Führungstreffer durch Konoplyanka nicht zu erklären.

Die folgenden Minuten benötigten unsere Spieler, um sich etwas zu sammeln und den Gegenschlag einzuleiten. Der kam auch – und wie! Ticki-Tacka-Fußball bei der Alten Dame kennt man nur noch aus den brasilianischen Zeiten von Dieter Hoeneß. Der Slowake Duda zeigte heute, dass er es ebenso gut kann und legte den Ball sauber auf Grujic, der eiskalt zum Ausgleich vollenden konnte. Danach wurde es hektisch, zunächst konnten die Gäste in der 44. Minute die erneute Führung gegen eine überforderte Abwehr erzielen, ehe Ibisevic quasi im Gegenzug den erneuten Ausgleich erzielte und die Halbzeit somit quasi selbst abpfiff.

Die zweite Hälfte bot ein ausgeglichenes Bild, mit Chancen auf beiden Seiten. Und so geht das Unentschieden faktisch in Ordnung, aber wenn dennoch einer gesessen hätte…

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve startete heute eher launisch ins Spiel. Die erste Hälfte war nicht überragend und so konnten erst nach dem Ausgleich durch Grujic einzelne Duftmarken gesetzt werden. In der zweiten Hälfte ließen wir uns dann vom offensiven Spiel ein wenig mehr mitreißen und konnten dadurch doch noch das Prädikat „durchschnittlich Heimauftritt“ erreichen. Das kann und darf aber nicht unser Anspruch sein! Eine starke Ostkurve wartet nicht auf Signale vom Feld, sondern sendet auch mal selbst welche aus! Da geht mehr, da muss mehr gehen! Zu Gast waren auf unserer Seite heute einige Freunde aus Karlsruhe, sowie vier Ultras aus Genua. Vielen Dank , Jungs!

Spruchbandtechnisch wurde es heute sehr italienisch. Leider gab es für beide Spruchbänder aber keinen positiven Anlass. Zunächst bekundeten wir unser Beileid für einen verstorbenen Ultra aus Genua. Das Mitglied der „Brigata Speloncia“ verstarb wenige Tage zuvor nach einem Motorradunfall. Außerdem solidarisierten wir uns mit den Ultras der „Curva A“ aus Neapel. Im Zuge eines bewaffneten Angriffs von Inter-Ultras, mit Unterstützung aus Varese und Nizza, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen vor dem Spiel Inter-Napoli. Bei diesen Auseinandersetzungen wurde einer der beteiligten Ultras aus Varese von einem Auto erfasst und anscheinend von folgenden Autos überfahren. Nach Kameraauswertungen rund um den Ort des Geschehens wurden pauschal mehrjährige Stadionverbote und Mordanklagen an sämtliche, per Kennzeichen identifizierbare, Autobesitzer aus Neapel versendet. Betroffen sind auch Ultras aus Neapel, die nicht mal in Mailand waren! Deshalb von uns: „Diffidati Curva A: Non mollate – Avanti Ultras!“

Gästefans:
Etwa 6.000 – 8.000 Knappen ritten in unsere Festung ein, wie viele dabei direkt aus dem Ruhrpott kamen, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Zahl allein ist jedoch für einen Freitagabend sehr respektabel. Auch akustisch hinterließen sie einen guten Eindruck und waren einige Male in der Ostkurve zu vernehmen. Gepaart mit einem optisch ansprechenden Tifo, was sich jedoch ausdrücklich auf die Anzahl und Verwendung und nicht auf den Stil bezieht, kann ihnen ein guter Auftritt bescheinigt werden.