Notizen 2018/19

Borussia Dortmund – Hertha BSC 2:2

Tore:
1:0 Sancho (27.),
1:1 Kalou (41.),
2:1 Sancho (61.),
2:2 Kalou (90., FE)

Zuschauer: 81.000

Zum Spiel:
Zu Beginn des Auswärtsspiels in Dortmund stürmten nur die Borussen, die sofort zu torgefährlichen Chancen kamen. Bereits in der 18. Minute gelang Sancho ein sehenswerter Treffer, der jedoch nach digitaler Überprüfung zurückgenommen wurde. Neun Minuten später war es dann wieder Sancho, der nach kluger Vorarbeit von Götze veredeln konnte. Hertha fand nicht wirklich statt, die Defensive wirkte teilweise unsicher und auch nach vorne gelang wenig. In der 41. Minute waren die Herthaner jedoch hellwach und konnten durch Kalou ausgleichen, weshalb es mit 1:1 und ganz viel Glück in die Pause ging. Die Vorlage zum Ausgleich kam übrigens vom jungen Mittelstädt, der in der eigenen Hälfte einen Dortmunder Pass abfing, einen schnelle Konter einleitete und genau im richtigen Moment auf Kalou ablegte.

Nach Wiederanpfiff entdeckte auch Hertha das Spiel nach vorne, war jedoch bis kurz vor Schlusspfiff nicht erfolgreich. Im Gegenteil zur Borussia, die in der 61. Minute erneut durch Sancho in Führung gehen konnten. Zuvor wurde noch ein gepfiffener Elfmeter vom Videoschiri korrigiert, der anschließende Freistoß brachte aber keinen Treffer für die Hausherren. Die Messe schien nun gelesen, da Dortmund das Spiel im Anschluss kontrollierte. Doch nach einem Foul an Selke in der 90. Minute, hatte Kalou die Chance vom Punkt und klaute ganz cool einen Punkt aus der Bierstadt per Elfmetertreffer. Insgesamt also ein glücklicher Punkt, denn Dortmund war spielerisch überlegen.

Herthaner uff Achse:
Der Großteil der aktiven Fanszene bekam von dem spannenden Spiel in Dortmund nur bedingt etwas mit, was nicht an der ausgelassenen Anreise im ersten selbstorganisierten Sonderzug lag. Der von der „Ostkurve Hertha BSC“ in Eigenregie betriebene Zug wurde von 850 Herthanern genutzt und war somit ausverkauft. Insgesamt reisten rund 4.500 Herthaner an diesem Samstag ins Westfalenstadion. Bereits im Vorfeld war eine Choreografie angemeldet worden, mit der die „Hauptstadtmafia“ ihren 15. Geburtstag begehen wollte. Im Rahmen der Choreografie, welche aus einer großen Fahne vor und vielen Herthafahnen im Block bestand, erhellten viele Bengalos den Block und parallel dazu stieg eine Wand aus blauem Rauch empor. Im Anschluss wurde die Frontfahne vor den Block gelegt, um unnötige Aufräumarbeiten während des Spiels zu vermeiden. Aus unerklärlichem Grund stürmte etwa 10 Minuten nach der Aktion die Polizei in kompletter Kampfmontur vor den Gästeblock und versuchte die Frontfahne der Choreo zu entwenden. Natürlich versuchten sofort einige Herthaner die Fahne zu schützen bzw. diese in den Block zu geben, doch die Polizei griff ohne vorherige Warnung die Personen an und verteilte massenweise CS-Gas und Knüppelhiebe an alle Herthaner in direkter Umgebung. Nun eskalierte die Situation und es kam zu heftigen Auseinandersetzungen direkt vor dem Gästeblock, wobei durch die beherzte Gegenwehr letztendlich nur einen Teil der Fahne durch die Polizei erbeutet wurde. Im Anschluss daran schlug die Stimmung endgültig um und es entwickelte sich ein Kampf mit der Polizei hinter dem Block. Der Support war bereits durch den ersten Angriff der Polizei eingestellt worden bzw. kam nur noch sehr sporadisch auf.

Aus unserer Sicht und auch aus Sicht der Fanhilfen von Borussia Dortmund und Hertha BSC, sowie der beiden Fanprojekte, war diese bewusste Eskalation vor dem Gästeblock eine reine Provokation, um im Anschluss mit einer Reaktion die eigene Macht demonstrieren zu können. Eine Machtdemonstration der Bullen, die einige verletzte Berliner mit diversen Brüchen und Krankenhausaufenthalten zur Folge hatte. Wir wünschen allen verletzten Herthanern gute Besserung!

Heimkurve:
Zur Stimmung der Heimkurve kann man aus oben genannten Gründen wenig sagen. Hervorzuheben ist allerdings, dass sich die Dortmunder Ultragruppen und die „Fanhilfe Dortmund“ an diesem Tag enorm solidarisch zeigte und nichts unversucht ließ, um uns zu unterstützen. Das ist nicht immer selbstverständlich und somit gebührt den Dortmunder Ultras Dank und Respekt.