Tore:
1:0 Leckie (38.),
1:1 Delaney (59.)
Zuschauer: 49.118
Zum Spiel:
Zum zweiten Heimspiel der Saison empfing unsere Hertha an diesem Sonntagnachmittag den SV Werder Bremen. Sieben Mal in Folge holte Hertha keinen Sieg gegen die Bremer und auch dieses Spiel startete mit einigen Offensivbemühungen der Gäste, welche diese jedoch nicht nutzen konnten. Hertha spielte zu Beginn sehr verhalten und lauerte trotz eigenem Heimspiel auf Kontermöglichkeiten. Erst in der 38. Minute kam es dann zum ersten Torschuss für unsere Jungs in Blau-Weiß, welcher jedoch gleichzeitig die Führung markierte. Nach einem erkämpften Ball und einem schnellen Querpass von Ibisevic, wurde Darida an der Strafraumgrenze gefoult. Doch statt das Spiel zu unterbrechen, entschied Bundesligadebütantin Bibiana Steinbach auf Vorteil. Das tat sie aber anscheinend zur Überraschung der Bremer Verteidiger, denn nur Mathew Leckie schaltete schnell genug und versenkte den Ball mit einem strammen Schuss durch die Beine des Bremer Torhüters.
Das Spiel gestaltete sich daraufhin und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgeglichener, allerdings konnte Hertha nur in der Defensive überzeugen, offensiv wurden keine Akzente gesetzt. In der 59. Minute rächte sich diese Zurückhaltung dann, denn Bremens Delaney nutzte einige Aussetzer in Herthas Abwehr und zog von der Strafraumgrenze einfach mal ab. Durch den Ausgleich der Gäste gestaltete sich die Partie nun etwas attraktiver, wobei Jarstein sogar noch eine hochkarätige Chance der Gäste entschärfte und der eingewechselte Stocker am Bremer Schlussmann scheiterte.
Ostkurve Hertha BSC:
Schwache Stimmung, bei einem schwachen Spiel! Es war zwar selten ganz leise, aber eben auch sehr selten wirklich laut und emotional. Die gewohnt starken Klatsch- und Hüpfaktionen retteten den sonst verkorksten Tag auf unserer Seite.
Bereits um 12:30 Uhr fanden sich heute 400 Herthaner zu einer Informations- und Diskussionsrunde in der Ostkurve ein. Das Thema dieser Veranstaltung waren die bundesweiten Fanproteste gegen DFB/DFL. Die anwesenden Herthaner wurden über den Ablauf der Ereignisse und den weiteren Umgang in unserer Fanszene informiert, wobei es zu einem konstruktiven Austausch zwischen den Ultras und weiteren Fanclubs bzw. Einzelpersonen kam. Zusammen mit den „Wanderers Bremern“ gab es zu Beginn der zweiten Hälfte dann eine gemeinsame Spruchbandaktion in Bezug auf den zweiten, bundesweiten Aktionsspieltag. Hierbei wurde das immer wieder kehrende Problem der Korruption im deutschen Profifußball benannt: „Unser Problem mit Euch: Schwarze Kassen – Weiße Weste? Das Märchen von der sauberen WM!“. Eine ausführliche Erläuterung zu den Spruchbändern bzw. zum Protest gab es zudem im Kurvenecho. Einen Abschied gab es heute ebenfalls, so stand Marc das letzte Mal als Trommler auf dem Podest. Vielen Dank für Deinen Einsatz auch an dieser Stelle!
Gästefans:
Ausverkaufter Gästeblock, was ca. 7.500 Bremer bedeutet. Hinzu kamen viele Werderaner in den neutralen Bereichen des Olympiastadions, was einem beim Ausgleich der Bremer erschreckend bewusst wurde. Insgesamt dürften es also wieder mindestens 15.000 Werder-Sympathisanten gewesen sein. Stimmungstechnisch konnte das Potpourri aus Gruppen jedoch nicht überzeugen, schön waren dafür die vielen großen Schwenkfahnen.
Zu Spielbeginn zeigten die „Wanderers Bremen“ eine Pyroaktion zum zehnjährigen Bestehen der eigenen Gruppe, was die Polizei als Anlass nahm um mehrere, voneinander getrennt abziehende, Bremer Ultragruppen im Nachgang des Spiels anzugreifen. Eine völlig überzogene Aktion, die für die übermotivierte Bulleneinheit hoffentlich noch rechtliche Folgen haben wird.