Tore:
1:0 Selke (15.),
1:1 Wolf (26.),
1:2 K.-P. Boateng (80.)
Zuschauer: 38.781
Zum Spiel:
Unsere Hertha startete fulminant in die Partie gegen die Frankfurter Eintracht. Schon nach wenigen Sekunden hatte Ibisevic, der heute zusammen mit Selke eine Doppelspitze bildete, die erste große Möglichkeit. Besser machte es dann sein Sturmkollege, denn Selke knipste in der 15. Minute zum frühen 1:0. Danach kam aber nicht mehr viel von Hertha und die Frankfurter konnten sich immer mehr Spielanteile erarbeiten. Belohnt wurden die Gäste dann zehn Minuten später, als Wolf nach einer Ecke von der Strafraumgrenze frei abziehen konnte. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es für beide Teams in die Kabine.
Der Beginn der zweiten Hälfte bot erst mal wenig Ansehnliches, ehe Rekik in der 65. Minute per wuchtigem Kopfball an einem Frankfurter Verteidiger scheiterte. Danach gab es wieder viel Leerlauf, auch weil Hertha in der Offensive keine Chancen erspielen konnte oder schon im Spielaufbau den Ball vertändelte. Bis zur 80. Spielminute blieb es also beim 1:1, ehe ausgerechnet der Heimkehrer Kevin-Prince Boateng seine Eintracht rettete. Lustenberger traf anschließend mit einem Distanzschuss noch die Latte, ehe der Schiri die Partie abpfiff. Eine verdiente Niederlage gegen die momentan sehr auswärtsstarke Eintracht, denn Hertha konnte in diesem Heimspiel erneut kaum Torchancen herausspielen.
Ostkurve Hertha BSC:
Spiele gegen die Eintracht aus Frankfurt haben seit Jahren eine eigene Brisanz, was heute schon früh spürbar war. Ab den Morgenstunden patrouillierte die Polizei an einem bekannten Treffpunkt unserer Fanszene und kontrollierte sämtliche Personen. Auch die Ultras aus Frankfurt wurden bei der Anreise schon auf der Autobahn abgefangen und geschlossen zum Stadion begleitet.
In der Ostkurve war dann von Beginn an zu spüren, dass die eigenen Ansprüche heute nicht zu erreichen sind. Es kam einfach kein Schwung in die Gesänge. Nach dem 1:0 gab es einige gute Minute, doch die Stimmung flachte danach sehr schnell wieder ab. Lediglich mit einigen Hüpfaktionen und dem „Auf geht’s Hertha!“ in der zweiten Hälfte konnten wir eine vernünftige Lautstärke erreichen. Der Rest der Gesänge war heute einfach lieblos und wurde ohne jeglichen Willen der Leute in der Kurve vorgetragen.
Ein kleines Spruchband gab es im zweiten Durchgang noch für einen italienischen Ultra des Vereins Sambenedettese (Serie C, Girone B – 3. Liga): „Forza Luca – ACAB!“ Der
betroffene Luca Fanesi (44 Jahre) liegt seit fast einem Monat im Koma, wobei der Hergang der Auseinandersetzung und damit verbunden der schweren Verletzung (mehrere
Schädelfrakturen am Hinterkopf) von Luca weiter unklar ist. Die Behörden versuchen allerdings vehement eine mögliche Verantwortung der eingesetzten Beamten zu verschleiern. Augenzeugen berichten aber von einschreitenden Zivilpolizisten mit heftigem Einsatz von Schlagstöcken.
Gästefans:
Die Frankfurter konnten heute keinen herausragenden Auftritt hinlegen. Zwar hatten die Hessen wieder eine stattliche Anzahl an großen Schwenkern im Gepäck, waren während der Partie aber nur gelegentlich zu hören. Erst nach dem Abpfiff und dem gemeinsamen Feiern mit der Mannschaft, zeigten die Frankfurt dann nochmal ihr ganzes Potenzial und brachten den Gästeblock für einige Minuten zum Beben.