Notizen 2017/18

Hertha BSC – Bayer Leverkusen 2:1

Tore:
1:0 Leckie (16.),
2:0 Kalou (24.),
2:1 Brandt (84.)

Zuschauer: 32.825

Zum Spiel:
So manch ein Stadionbesucher rieb sich verwundert die Augen, machte Hertha doch von Beginn an mächtig Druck in Richtung Tor der Leverkusener. Eine solche taktische Ausrichtung war in den letzten zweieinhalb Jahren, seit Dardai das Ruder bei unserer Alten Dame übernahm, nicht zwingend das Aushängeschild der Herthaner gewesen. Diese taktische Umstellung wurde jedoch schnell belohnt und so gingen die Berliner in der 16. Minute durch den, mittlerweile zum Goalgetter gewordenen, Mathew Leckie in Führung. Salomon Kalou konnte diese Führung nur acht Minuten später sogar noch auf 2:0 ausbauen. Rundum zufrieden ging es somit in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel dann allerdings verkehrte Welt im Olympiastadion Berlin, denn unsere Hertha fand nicht mehr ins Spiel und ließ Leverkusen viel zu viele Räume, welche die Gäste glücklicherweise nur einmal nutzen konnten. Brandt markierte in der 84. Minute den Treffer zum 2:1 Endstand. Insgesamt trotzdem ein verdienter Heimsieg!

Ostkurve Hertha BSC:
Logisch, dass sich die gute erste Hälfte auch auf die Ostkurve übertrug und so knallten einige Lieder schön raus im erschreckend leeren Olympiastadion. Die zweite Hälfte war dann geprägt vom Revival eines alten Kurvenklassikers, der sich aus einer fixen Idee Bahn brach und knapp fünfzehn Minuten in verschiedenster Ausführung zelebriert wurde. In der Schlussphase war dann Bangen und Zittern angesagt und der Support konzentrierte sich fast ausschließlich auf kurze und prägnante Schlachtrufe. Rundum ein gelungener Auftritt der Kurve an diesem Mittwochabend.

Zu Beginn des Spiels machten wir mittels Spruchband auf den völlig überzogenen Polizeieinsatz beim Heimspiel gegen Werder Bremen aufmerksam, welcher nicht unkommentiert stehen gelassen werden konnte. Weiterhin setzte sich der Protest gegen den DFB und die DFL fort, wir nahmen gemeinsam mit den anderen Fanszenen in Deutschland das Thema Anstoßzeiten in den Blick, indem wir die verschiedenen Termine, die es mittlerweile gibt in der Kurve darstellten und mit einem „Der Spieltag wird zur Spielwoche!“ abschlossen. Zu Gast war bei diesem Heimspiel ein Karlsruher!

Einen sehr emotionalen Moment erlebte die Ostkurve dann noch nach dem Abpfiff des Spiels, als die „Dynamic Supporters Berlin“ zum letzten Mal ihre Zaunfahne einpackten und per Beschallungsanlage ihre Auflösung als Ultragruppe verkündeten. Die selbst gestellten, hohen Ansprüche an eine Ultragruppe konnten sie nach eigener Einschätzung nicht mehr erfüllen und wählten deshalb diesen konsequenten Weg der Auflösung. Die Mitglieder werden der Fanszene von Hertha aber weiterhin erhalten bleiben und unsere Alte Dame auch in Zukunft begleiten.

Gästefans:
Rund 600 Gäste aus dem Rheinland dürften es gewesen sein, die sich im Gästeblock verteilten. Die aktive Fanszene stand kompakt in der Mitte des Blocks, konnte allerdings nicht vernommen werden. Lediglich beim „Scheiß DFB“-Wechselgesang kam etwas von ihren Gesängen in der Ostkurve an. Auch die Leverkusener nahmen an der Spruchbandaktion teil und machten unter anderem auf die absurde Distanz zu diesem Mittwochabendspiel aufmerksam.