Notizen 2017/18

Hertha BSC – 1. FC Köln 2:1

Tore:
0:1 Bittencourt (29.),
1:1 Selke (49.),
2:1 Selke (52.)

Zuschauer: 49.253

Zum Spiel:
Nach zuletzt drei Heimspielen ohne eigenen Treffer und insgesamt nur sieben Toren aus zwölf Rückrundenspielen, legte Hertha gegen Köln motiviert los und tauchte schon nach wenigen Sekunden vor dem gegnerischen Tor auf. Kölns Torhüter reagierte allerdings blitzschnell und verhinderte den frühen Rückstand. Die fast schon abgestiegenen Gäste versteckten sich allerdings nicht, sondern traten durchaus offensiv ausgerichtet auf und so bekamen die Zuschauer im Olympiastadion eine attraktive Anfangsphase geboten. Doch die Drangphase von Hertha dauerte nicht lange, denn die Kölner kamen immer besser in die Partie. Nach einem Abstoß in der 30. Spielminute verlängerte Cordoba per Kopf auf Bittencourt, der den völlig von der Rolle wirkenden Weiser stehen ließ und dann auch Jarstein überwinden konnte. Viel mehr Aufregendes passierte nicht und somit ging es mit einem 0:1 Rückstand in die Pause.

In der Halbzeitpause setzte Trainer Dardai dann ein Zeichen an das eigene Team und die Herthaner im Stadion, indem er Leckie für Weiser brachte. Diese Maßnahme schien das Team aufzuwecken, denn Hertha agierte nach dem Seitenwechsel deutlich zielstrebiger. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff konnte Selke, bedingt durch etwas Chaos im Strafraum, freistehend zum 1:1 ausgleichen. Wenige Momente später, dieses Mal nach einer scharfen Hereingabe von Plattenhardt, wurde wieder durch Selke sogar noch auf 2:1 erhöht. Nun war unsere Hertha am Drücker und der eingewechselte Leckie hatte sogar noch das dritte Tor des Tages auf dem Kopf, scheiterte aber an Keeper Horn im Gästetor. Hertha tat nun allerdings nur noch das Nötigste, während die Gäste noch ein bis zwei Torchancen liegen ließen und somit ohne Punkt zurück in die Domstadt reisen durften und dem drohenden Abstieg einen Schritt näher gekommen sind.

Ostkurve Hertha BSC:
Das Heimspiel gegen Köln stand für unsere Gruppe und Herthas Fanszene ganz im Zeichen von „Spendet Becher – Rettet Leben!“ Dementsprechend früh trafen sich die Helfer aus sämtlichen Gruppen der Ostkurve Hertha BSC am Olympiastadion um die Spendenaktion vorzubereiten. Auch die Gästefans beteiligten sich in diesem Jahr wieder an der Aktion und trugen ihren Teil zum Gelingen bei. Eine erste Zählung nach dem Spiel ergab etwa 11.500€ an gesammeltem Becherpfand, zusätzlich gab es jedoch noch viele volle Spendendosen mit Bargeld. Zusammen konnten insgesamt 20.000€ gesammelt werden, welchen in den nächsten Tagen an den „Nestwärme e.V.“ übergeben werden. Vielen Dank für eure Spendenbereitschaft!

Mit Spielbeginn gab es zur traditionellen Schalparade ein Spruchband von uns, um auf die heutige Spendenaktion aufmerksam zu machen: „Spielen ist nicht ansteckend! Nestwärme e.V.“ Anschließend sahen wir eine sehr engagierte Herthamannschaft, welche die Ostkurve in der Anfangsphase zu Höchstleistungen anspornte und der Auftakt für eine stimmungsvolle Leistung auf den Rängen war. Natürlich sorgte der Gegentreffer in der Mitte der ersten Hälfte für Enttäuschung und dämpfte den Support etwas ab. Teile des Stadions schickten das eigene Team dann mit Pfiffen in die Kabine. Spätestens nach dem 1:1 durch Selke wurde es wieder richtig laut, gekrönt durch das gemeinsame Hüpfen und Singen mit Gegengerade und Teilen der Haupttribüne. Doch es gab nicht nur Gründe zur Freude, denn auch heute gab es von mehreren Fangruppen Proteste gegen die eigene Geschäftsführung. Die Spruchbänder „Preetz, Schiller, Herrich, Keuter & Co. – Eure Prioritäten: Ein Griff ins Klo…“, „Peinliche Videos bringen weder Punkte noch Identität – Ändert die Neuausrichtung, sonst ist es zu spät!“, „Die Fans machen Fehler, ihr seid perfekt – Da sieht man, wo der Ursprung steckt!“, „Keuter muss gehen!“ und „Meinungsfreiheit = BZ-Skandal? Augen auf bei der Praktikantenwahl!“ wurden während der Partie in der Ostkurve gezeigt.

Gästefans:
Der Kölner Anhang konnte, wie schon beim Besuch im DFB-Pokal im vergangenen Oktober, auch heute einen passablen Auftritt im Olympiastadion verbuchen. Besonders in der ersten Hälfte waren die Gäste immer wieder in der Ostkurve zu hören. Rund 4.500 Gäste hatten sich direkt im Gästeblock eingefunden, viele weitere Anhänger des 1. FC Köln verteilten sich mehrheitlich auf die Haupttribüne und auf die andere Marathontorseite. Zum Einlaufen der Mannschaften zeigte die „Wilde Horde“ das Spruchband „If you want it’s possible!“ und rundete dieses noch mit blauen und roten Rauchfackeln und Bengalos ab. Die Aktion war dem 15-jährigen Freundschaftsjubiläum mit den „Supras Auteuil“ von Paris Saint-Germain gewidmet. Die Pariser Ultras wurden zwar im Jahr 2010 vom französischen Innenministerium offiziell verboten, die Freundschaft zur „Wilden Horde“ blieb allerdings bis heute bestehen.