Tore:
0:1 Leckie (26.),
1:1 Aduriz (35),
1:2 Selke (36.),
2:2 Aduriz (66.),
3:2 Williams (82.)
Zuschauer: 38.928
Zum Spiel:
Hertha lief in diesem vorentscheidenden Spiel, ein Sieg war Pflicht um auf ein Weiterkommen in der Europa League hoffen zu können, erneut mit einer sehr jungen Mannschaft auf und konnte dem Favoriten aus Bilbao ordentlich Paroli bieten. In einer guten und spannenden Partie ging unsere Mannschaft nach einer Flanke von Mittelstädt und einem Hammer-Kopfball von Leckie verdient in Führung. Knapp zehn Minuten später entschied der Schiedsrichter auf Foul von Langkamp im Strafraum, sodass Bilbao durch Aduriz zum Ausgleich kam. Doch keine Minute später gelang Hertha durch den stark aufspielenden Selke die erneute Führung und die Mannschaft nahm diese verdientermaßen mit in die Halbzeitpause.
Leider endete der erfrischende Fußball des Teams nach der Pause weitestgehend und ein Handspiel von Langkamp im Strafraum brachte mit einem erneuten Elfmeter durch Bilbaos Aduriz den Ausgleich. Das Spiel war nun völlig offen und Hertha mühte sich, wurde in der 82. Spielminute aber überfallartig ausgekontert und kassierte das bittere 3:2. Selke hatte zwar noch die Chance zum Ausgleich, vergab diese aber. Somit scheidet Hertha, nach einem guten Auftritt in Bilbao, in der Europa League vorzeitig aus.
Herthaner uff Achse:
Rund 3.000 Herthaner fanden sich zum wichtigen Gruppenspiel im Baskenland ein. Bereits am Vortag machten zahlreiche Berliner die Gegend in und um Bilbao unsicher, ehe am Abend vor dem Spiel rund 300 Herthanern in der historischen Altstadt die Kneipen besetzten. Am Spieltag selbst wurden zwei Kneipen in der Innenstadt als erster Anlaufpunkt ausgerufen. Nach mehreren Stunden ausgelassener Europapokalstimmung brach der Mob zum wenige Meter entfernten Treffpunkt Plaza Moyua auf, von wo später der gemeinsame Marsch zum Stadion startete. An diesem dürften etwa 2.000 Herthaner teilgenommen haben und somit wurden schon weit vor Anpfiff die ersten lauten Gesänge durch die Gassen geschmettert.
Der Heimverein und die Bullen hatten im Vorfeld des Spiels sämtliche Materialien mit Ultras-Schriftzügen verboten. Nach einigen Diskussionen einigte man sich intern darauf, die alte „Hertha BSC Harlekins“ – Fahne aus dem Keller zu holen und auf die angestammte Auswärtsfahne zu verzichten. Das Schmuggeln der relativ großen Fahne wäre unmöglich gewesen und ein Boykott der Partie kam für uns nicht in Frage. Die Stimmung war entsprechend der Masse an Herthanern und des starken Spiels der Mannschaft, auch trotz fehlender Megafone und Trommeln, über große Strecken bärenstark. Der gesamte Block war willens den Sieg mit nach Hause zu nehmen, dass spürte man in den Gesängen und der ausufernden Euphorie nach den Herthatoren. Nach dem 2:2 Ausgleich ebbte die sehr gute Stimmung etwas ab, aber trotzdem zeigten die rund 3.000 Herthaner an diesem Abend einen der besten Auftritte der letzten Zeit. Unterstützung gab es in Bilbao von etwa 50 Karlsruhern und vier Ultras aus Strasbourg.
Nach dem Spiel gab es dann noch ein kurzes Hin und Her auf dem Stadionvorplatz, ehe rund 1.000 Herthaner zusammen in Richtung Zentrum zogen und die Nacht in verschiedensten Kneipen und Clubs verbrachten.
Heimkurve:
Die führende Gruppe „Herri Norte“ findet sich bei Heimspielen im Unterrang der Hintertortribüne, auf Höhe der Eckfahne ein. Dort waren rund 300 – 500 Fans um Stimmung bemüht. Ab und an wurden Schwenkfahnen zur optischen Untermalung eingesetzt, zuvor gab es noch rot-weiße Bänder zum Einlaufen der Teams über den gesamten Unterrang. Hörbar war der Heimanhang lediglich nach den Toren des eigenen Teams und gegen Ende des Spiels, als der knappe Sieg der Basken gefeiert wurde.