Leidenschaftslose Einstellung der Mannschaft

Hallo Herthaner,

inmitten der sportlichen Krisensituation mit der wir Fans auf unterschiedlichste Art und Weise umzugehen versuchen ,erreichten uns mehrfach Fragen und Anmerkungen zu unserer Haltung, was Stimmung und Unmutsbekundungen angeht.

Hierzu sei allgemein noch einmal die grundlegende Idee unseres Werkens genannt: die volle Unterstützung von Hertha BSC, sowohl auf akustischer als auch auf optischer Ebene. Unsere Pflicht und Aufgabe ist somit klar formuliert und dazu gehört unserer Meinung nach vor allem auch die Unterstützung in schlechten Zeiten (hier sei z.B. an unsere Reaktion nach den enttäuschenden Spielen gegen Freiburg und Bochum erinnert, wo wir die Mannschaft trotz allem lautstark unterstützten) – mit einer Einschränkung! Für unseren Einsatz verlangen wir von den Spielern keinen Zauberfußball und keine Titel – sondern schlicht und ergreifend bedingungslosen Einsatz und Siegeswillen, d.h. wir wollen Herthaner auf dem Platz sehen, die sich IHRER Pflicht und Verantwortung bewusst sind.

Auch mehrere Versuche unsererseits ( die Spruchbänder „Wer nicht kämpft kann gehen!“, „Herthaner im Herzen oder nicht? Zeigt endlich euer wahres Gesicht!“, „Seid ihr es wert unser Trikot zu tragen?“, „Eure Leistung purer Hohn, Euer Charakter eine Schande!“ kombiniert mit fortwährendem Support seien hier als Beispiele erwähnt) anzuspornen bzw. eine Trotzreaktion zu erwirken schlugen fehl. Leider sind wir mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem so ziemlich jeder, ob Fan, ob Journalist, Woche für Woche genau diese Tugenden schmerzlich vermisst, ein Trendwende nicht zu erkennen ist. Um es zusammenzufassen: diese Mannschaft spielt mit 3-4 Ausnahmen absolut leidenschaftslos!

Des Weiteren vermitteln momentan sowohl Spieler als auch Vorstand den Eindruck, als sei man sich der kritischen Situation und vor allem der Art und Weise wie Spiele verloren werden kaum bewusst, die Nationalspieler Hartmann ( findet ein 1-4 in München bestätigt den Aufwärtstrend) und Rehmer ( fand die Mannschaft hätte in Polen in der 2.Hälfte alles gegeben! .was war dann bitte in der ersten los???) sind da nur zwei traurige Beispiele. Dies alles ergibt mit den Erinnerungen an die leichtfertig verspielte Champions League – Qualifikation in der vergangenen Saison eine erschreckende Entwicklung.

Die gestrige Entscheidung diese Entwicklung mit Herrn Stevens weiterlaufen zu lassen, wenn auch mit einem Ultimatum von zwei Spielen, ist für uns der völlig falsche Weg. Nach nunmehr 43 Bundesliga-Spielen unter Stevens kann man getrost sagen: Es passt einfach nicht!
Den allergrößten Teil der Schuld trägt sicherlich die Mannschaft, und doch ist es unserer Meinung nach Zeit zu handeln bevor es endgültig zu Spät ist (und ein Aus im DFB-Pokal am kommenden Dienstag würde diesen Tatbestand bedeuten)!

Aufgrund dieser Situation ist für uns der Punkt gekommen, an dem wir unsere bisherige Haltung nicht mehr aufrechterhalten können und deshalb zum kommenden Auswärtsspiel in Rostock erstmals einen anderen Weg gehen werden. Im Klartext bedeutet dies, dass wir mindestens für die ersten 45 Minuten auf jegliche Art der Unterstützung verzichten werden. Weder werden die üblichen Fanutensilien(Fahnen, Doppelhalter) eingesetzt, noch wird von uns akustische
Unterstützung für diese Truppe ausgehen. Zudem wird -symbolisch für den Protest unsere Zaunfahne verkehrt herum hängen!

Dies gilt so lange, wie offensichtlich klar ist, dass JEDER Spieler im Hertha-Trikot in jeder Situation bedingungslosen Kampf und Siegeswillen zeigt! In der Hoffnung, damit die Meinung des Großteils der aktiven Szene zu treffen verbleiben wir mit einem

HA HO HE – HERTHA BSC!

Harlekins Berlin ´98 – im Oktokber 2003