Sportlich bot die Saison 2007/2008 nichts Aufregendes. Im DFB-Pokal verabschiedete sich die Mannschaft wieder frühzeitig aus dem Wettbewerb und auch in der Bundesliga wurden keine Bäume ausgerissen. Am Saisonende belegte unsere Hertha, nach dem ersten Jahr unter dem Schweizer Lucien Favre, Platz 10 und rutschte über eine ominöse „Fair Play“ – Wertung doch noch in den UEFA-Pokal für folgende Saison.
Bei uns liefen die Vorbereitungen für die neue Spielzeit bereits vor dem ersten Spiel auf Hochtouren. So bewegten sich zunächst der Verein und wir als Gruppe aufeinander zu, in dem beide Parteien in Bezug auf unseren vorgelegten Forderungskatalog Kompromissbereitschaft signalisierten. Wir waren überzeugt, dass man nun endlich wieder auf eine Zusammenarbeit, statt auf eine Konfrontation, hoffen konnte.
Doch dies alles sollte sich beim ersten Heimspiel dieser Saison gegen Stuttgart schlagartig ändern. Der Verein sprach zunächst 34 Stadionverbote aus, ohne dass bis heute auch nur eine Strafanzeigen gestellt wurden. Bei uns, aber auch bei den anderen Gruppen der aktiven Szene von Hertha BSC machte sich eine Art Verzweiflung breit und die Kurve schien wie gelähmt. Erstmals Bezogen wir auch andere relevanten Gruppierungen in unsere Entscheidung mit ein und einigten uns letztendlich darauf, die Kurve solange zu verlassen, bis die gesamten Stadionverbote aufgehoben werden und man ein Anhörungsrecht vor Aussprache des Stadionverbotes hat.
Diese beiden Vorraussetzungen wurden bis zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg erfüllt. Zu diesem Heimspiel kehrten wir dann nach fast einem halben Jahr stillen Protests in die Kurve zurück und nahmen den Support bei Heim- und Auswärtsspielen wieder auf.
Einen weiteren bitteren Moment stellte das Bundesliga-Heimspiel gegen unsere Freunde aus Karlsruhe dar. Durch vorherrschende Bürokratie und anscheinendes Unwissen wurde der Karlsruher Szene eine Choreographie kurzfristig verboten und zusätzlich kam es am Einlass und auch im Stadion zu einigen Diskussionen und darauf folgenden Verboten von weiteren Materialien (z.B. Zaunfahnen, Doppelhalter, …). Diese unangebrachte Umgangsweise mit Freunden konnte Karlsruher Ultras nicht hinnehmen und verließen noch in der ersten Halbzeit das Stadion. Ihnen folgten ca. 500 Leute der Fanszene von Hertha BSC.
Der Förderkreis machte weiter kleine Schritte nach vorne und kann nun rund 350 Mitglieder verzeichnen. Zwar liegt hier noch eine Menge Arbeit vor den Beteiligten, doch endlich kann man behaupten, dass die Szene einen Anlaufpunkt für alle Interessierten und Engagierten geschaffen hat.