Nach einer schwachen Vorstellung im UI-Cup gegen FK Moskau war im UEFA-Pokal bereits nach der ersten Runde schluss. In der Bundesliga lief es zunächst ziemlich gut, zwischenzeitlich durfte man sich sogar als Spitzenreiter feiern lassen, doch nach einer schlechten Rückrunde war man am Ende der Saison dann sogar mit dem erreichten zehnten Platz in der Meisterschaft zufrieden. Auch im DFB-Pokal konnte man keine großen Erfolge verbuchen. Zwar erreichten wir das Viertelfinale, schieden jedoch ausgerechnet gegen die Schaben aus Stuttgart aus dem Wettbewerb aus.
Zu allem Überfluss musste Andreas „Zecke“ Neuendorf unsere Hertha verlassen. Der Verein war nicht gewillt, einem der wenigen Herthaner in dieser Mannschaft, einen neuen Vertrag anzubieten. Dafür wurde sein Abschied, in Form einer großen Choreographie, von der Ostkurve gebührend gefeiert.
Das Verhältnis zum Verein hat sich im Verlaufe dieser Saison weiter verschlechtert. Die anhaltende Kritik an der Vereinsführung hat dazu geführt, dass auf beiden Seiten kaum noch Gesprächsbereitschaft besteht. Der Respekt gegenüber dem eigenen Anhang ist geringer als je zuvor und somit kommt es sogar zu öffentlichen Diffamierungen seitens einiger Vereinsvertreter.
Besonders massiv geprägt wurde die Saison durch den Kampf gegen willkürliche Stadionverbote. Zu Höchstzeiten mussten ca. zwanzig Prozent unserer Mitglieder vor den Stadiontoren verweilen, da sie durch ein bundesweites Stadionverbot ausgesperrt waren. Einige dieser Verbote werden wohl in naher Zukunft aufgehoben, doch immer noch warten Unschuldige bzw. nicht verurteilte Mitglieder darauf, dass Olympiastadion wieder von innen sehen zu dürfen.
Ein weiterer Streitpunkt mit den Vereinsoberen war das geänderte Wappen auf unseren Heimtrikots und auf diversen Fanartikeln. Der Verein präsentierte vor Saisonbeginn mit einer großen Showeinlage ein angebliches Traditionslogo mit einem Adler auf der Brust der Spieler. Ein Aufschrei ging durch die Reihen der Herthaner und sofort wurde die Initiative „Herthafahne – sonst nix“ ins Leben gerufen, der sich viele Fangruppen und Fanclubs anschlossen. Gemeinsam wurden Aktionen zum erhalt der Fahne gestartet (Choreographie, Poster, Flyer, Shirts, Unterschriften, …) und selbst der Ältestenrat von Hertha BSC nahm sich in einem Gespräch mit Vertretern der Initiative dem Thema an. Auf eine Antwort oder eine Reaktion der Geschäftsführung wartet man allerdings noch bis heute.
Eine gute Entwicklung ist beim Förderkreis Ostkurve e.V. zu erkennen. In der abgelaufenen Saison konnten einige aufwendige Choreos realisiert werden und auch der Kreis der festen Auswärtsfahrer wurde kontinuierlich gesteigert. Zudem zählt der FKO mittlerweile über 250 Mitglieder. Somit kann man nach rund zwei Jahren Förderkreis ein durchaus positives Fazit ziehen. Es bewegt sich was …
Den Tiefpunkt der Saison bildete der überraschende Tod unseres Bruders aus Karlsruhe.
„Moser“ verstarb am 01. 12. 2006, im Alter von 30 Jahren, bei einem schweren Arbeitsunfall. Man meint es nicht gut mit uns …