Das waren einmal echte Hertha-Fans…

„ … Wenn sich dann immer noch eine Gruppe Weniger nur polemisch äußert, stellt sich die Frage nach den wahren Motiven! Grundsätzlich gilt nach wie vor: Bei uns sind Alle willkommen, die wirklich am Wohl von Hertha BSC interessiert sind. Auch in der Zukunft setzen wir uns mit konstruktiver Kritik auseinander. Dies gilt selbstverständlich auch für die Harlekins. Allerdings sind wir nicht bereit für destruktive Polemik Energie, Zeit und Manpower zu opfern, die uns bei wirklich wichtigen Aufgaben am Ende fehlt. “

Diese Aussagen sind in der aktuellen Ausgabe der Sportbild, bezogen auf die Harlekins Berlin, zu lesen. Das ist also die Art und Weise wie man bei Hertha mit Kritikern umgeht!? Forumsschließung, Spruchband- und Flyerkontrollen, Randale- und Bedrohungsvorwürfe und nun noch solche lächerlichen Behauptungen seitens des eigenen Vereins. Diese Vorgehensweise scheint wohl eine übliche Methode zu sein um Kritiker zu diffamieren.

Leider haben die Verantwortlichen bei Hertha und viele andere Leute im Umfeld des Vereins immer noch nicht verstanden, worum es den meisten kritischen Mitgliedern, Fans und auch uns eigentlich geht. Es geht eben nicht um die sportliche Talfahrt allein, wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Hertha! Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell und strukturell. Es geht nicht darum, dass wir uns künstlich in den Mittelpunkt stellen wollen und es gibt auch keine unerklärlichen Motive für die öffentliche Kritik. Es geht allein um die Existenz unseres Vereins, die Existenz von Hertha BSC!

Wir verstehen, dass es viele in der Kurve gibt, die diese Kritik ebenfalls nicht nachvollziehen können, weil der Verein und auch die Vereinsführung nicht viel von der Problematik Preis gibt. Man hörte all die Jahre zuvor Aussagen wie „Wir werden die Fehler der anderen nicht machen und Geld ausgeben was wir nicht haben“ oder „Kurs der Vernunft“, doch nun wundert man sich, wohin dieser Kurs geführt hat. Es wurde falsch investiert und zu viel riskiert, um so schnell wie möglich das Maximale aus dem Verein rauszuholen. Es wurden durchaus auch Investitionen getätigt, die wichtig und nötig waren, aber es wurde zu wenig darauf geachtet, dass der Verein liquide bleibt und gegenüber Fans und Mitgliedern eine gewisse Transparenz gewahrt wird. Das Schlimmste an der Sache ist allerdings, dass die Verantwortlichen einen eventuellen Ruin des Vereins riskieren, denn ein Abstieg bzw. eine andauernde Schwächephase ohne zusätzliche Einnahmen aus nationalen oder internationalen Wettbewerben in den nächsten Jahren, würde bei der angespannten Finanzsituation das fast schon sichere Ende des Vereins bedeuten. Nicht umsonst gibt es von der DFL die Auflage an unseren Verein, sich nicht weiter zu verschulden und selbst die Wirtschaftsprüfer, welche die Jahresabschlüsse für unseren Verein anfertigen, attestieren Hertha BSC eine extrem angespannte Liquiditätssituation.

Analog schlecht steht es in der Transferpolitik der letzten Jahre. Es wurden unzählige Mio. € für Spieler ausgegeben, welche in keiner Weise ein Gewinn für unseren Verein erbrachten. Viele Spieler wurden eingekauft, um dann mit einer minimalen Ablöse wieder verkauft zu werden. Wo bleibt die Effektivität aus Spielertransfers?

Des Weiteren wollen wir Aufsichtsgremien, welche ihrer Arbeit nachkommen und auch ausführlich über diese Arbeit und eventuelle Entscheidungen berichten. Hier müssen Umstrukturierungen erfolgen und Konsequenzen aus Fehlern gezogen werden.

Harlekins Berlin ´98 – im April 2006