BUNTE HERTHA – OHNE UNS!

„Nieder mit dem gelben Scheiß – Unsre Farben sind blau-weiß!“ hallte es bereits 1999 durch die Stadien des Landes. Nachdem dies wieder verdrängt wurde, äußerten wir auch im Jahr 2013 unsere Meinung nach Bekanntmachung der Neuauflage des gelben Trikots für die damals kommende Saison 13/14. „Bunte Trikots? Untragbar!“ lautete die Botschaft und diese sollte eigentlich auch für sich gesprochen haben. Auch bei den Treffen mit Hertha zum Thema Fanartikel wurden Zugeständnisse zum Thema pinke Schals oder Shirts für eine Damen-Kollektion gemacht. Dass ein Jahr später wieder schwarz-pinker Mist im Schal-Regal zu finden war, führte dazu den Austausch mit den entsprechenden Ansprechpartnern abzubrechen. Wie schon erwähnt, waren auch die gelben Trikots für uns ein Dorn im Augen, doch wurde es zähneknirschend hingenommen.

Bunte Trikots? Untragbar!

Trikot-Aktion gegen Bochum in der Saison 12/13

Mittlerweile hatte man das Gefühl dass Hertha wieder geerdet und zumindest interessiert daran war ein Profil zu bekommen. Dieses Interesse scheiterte allerdings genauso wie jede ach so tolle Kampagne die der Verein jemals begonnen und wieder abgebrochen hatte. Wie peinlich kann ein Verein also sein, der bei jeder Mitgliederversammlung von Traditionspflege redet? „Hertha ist sich seiner Tradition bewusst“ hört man bei jeder Versammlung gefühlte zehnmal. Doch was heißt das eigentlich? Ist es Traditionspflege externe „Marketingexperten“ über die Außendarstellung des Vereins entscheiden zu lassen oder deren missratenen Innovationen einfach nur abzunicken? Was kommt dabei heraus, wenn man Nike ans Ruder des Dampfers lässt, sich nur noch mit den sozialen Netzwerken und irgendwelchen peinlichen Startup-Projekten beschäftigt? Will man noch mehr Berlinern die Identifikation mit dämlichen Werbesprüchen nehmen? Spielt der Stadionbesuch überhaupt noch eine primäre Rolle, oder geht es nur noch darum so viele Likes wie möglich zu bekommen? Hertha B.S.C. ist kein zu vermarktender Softdrink und auch keine Modekette die ihre Klamotten in allen Trendfarben auf den Markt bringen muss.

Die Alte Dame ist ein fast 125jähriger Sportverein der es noch nie geschafft hat ein Gesicht zu bekommen, weil sich die Verantwortlichen mit Schwachsinn beschäftigen. Nun läuft sich unsere Hertha im Stadion so warm, wie die Müllabfuhr die zweimal in der Woche euren Dreck aus dem Hinterhof abholt – in orange. „Elf Mülleimer müsst ihr sein“ könnte eine weitere neue Imagekampagne heißen, die dann zwar auch wieder nach spätestens zwei Jahren im Sande verlaufen würde, womit aber zumindest wieder ein neuer Kundenkreis akquiriert werden könnte. So heißt das nämlich heutzutage, wenn man davon redet Fans zu gewinnen. Die eigentlichen Vereinsfarben werden in der kommenden Saison scheinbar in den Hintergrund rücken, was eine Missachtung der Vereinssatzung (§1 Abs 2: Die Farben des Vereins sind blau-weiß.) und somit einen Vertrauensbruch für viele Mitglieder darstellt. Alarmierend ist dass jüngere Herthaner damit noch nicht umgehen können, da sie Hertha B.S.C. erst jetzt kennenlernen und solch einen Bullshit noch aufsaugen und konsumieren, weil sie denken, wenn so etwas von Hertha kommt, dann muss das ja auch wirklich Hertha sein. Doch das ist Schwachsinn, weil es das Werk von Leuten ist die nicht einmal wissen wann unser Verein gegründet wurde.

Als Höhepunkt der Frechheit soll unsere Mannschaft nun auch noch in pinken Trikots auflaufen. Das Schlimmste an diesen ganzen Produkten ist, dass diese dann auch noch im Fanshop erhältlich sein werden und es wahrscheinlich auch noch genug Menschen geben wird die diesen Müll wirklich kaufen. Wir hoffen so sehr, dass die Ostkurve Hertha B.S.C. keinen dieser Suchtkonsumenten ertragen muss und das Bild unserer blau-weißen Kurve nicht zerstört wird, auch wenn es der Verein mit seiner Gleichgültigkeit nun provoziert.

Es wird uns schwerfallen einer solch befremdenden Hertha den Rücken zu stärken, weshalb wir uns noch genau überlegen werden, wie wir mit dem negativen Wandel des Vereins umgehen werden. Fakt ist, dass die Spitze des Eisbergs erreicht ist, uns wesentliche Identifikationsmerkmale genommen werden und es von uns so nicht hingenommen wird. Wir schämen uns für unseren Verein und werden uns eine angemessene Reaktion überlegen.

WE TRY. WE FAIL. WIE PEINLICH.

Harlekins Berlin ’98 im Juli 2016