Auch bei Testspielen – kein Kick ohne Fans!

„Egal wo wir spielen, wir fahren, um zu siegen“. Für viele Fans ist es deshalb genau wie in dem Lied der Kurve selbstverständlich: Wenn Hertha spielt, sind wir da. Einige Anhänger planen sogar ihren Urlaub anhand der Reisepläne der Alten Dame. Seit Jahren sind Herthaner regelmäßig dort im Urlaub, wo Hertha zum Trainingslager hinfährt. Ob Österreich, Türkei oder auch weiter, wenn Hertha BSC interkontinental ins Trainingslager verreist.

Vor Ort lässt man dann – urlaubstypisch – die Seele baumeln, lernt neue oder vielleicht auch schon bekannte Ecken der Welt kennen, hat eine Menge Spaß und kann nebenbei sogar noch die Spiele unserer Alten in zumeist kleinen und unbekannten Stadien besuchen. Insbesondere der Besuch der Spiele und der Stadien ist für Trainingslager-Urlauber keineswegs unerheblich und da Hertha uns Fans in der Vergangenheit die Zusage gab, dass Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Vergangenheit angehören, sollte es hierbei doch kein Problem geben!? Wie ein Schlag ins Gesicht der 20 mitgereisten Herthaner wirkt es daher, dass Hertha im Trainingslager in Orlando genau dieses Wort brach und ein Testspiel gegen eine Auswahl aus Orlando, SIMA, streng geheim auf dem Trainingsplatz am Hotel abhielt. Die mitgereisten Fans erfuhren hiervon erst, nachdem das Spiel vorbei war. Die Gedanken eines USA-Reisenden: “Bin pappesatt gewesen nachdem ich davon hörte, da fliegt man 8000 Kilometer und wird immer noch verarscht, 20 Leute waren wir nur“.

Doch damit nicht genug! Ein weiteresTestspiel sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Diesmal war der Buschfunk im Vorfeld etwas besser zu vernehmen: Das Spiel sollte am 12.1. im Amateurstadion gegen Pogon Stettin stattfinden. Ein Spiel in Berlin, ein interessanter Gegner von gar nicht so weit weg mit einer gestandenen Fanszene. Das Interesse an einem Spielbesuch war bei vielen Herthanern vorhanden und um die Herren im Verein an ihre Zusage zu erinnern, trafen sich 80 Personen der aktiven Fanszene in der Nähe des Vereinsgeländes von Hertha BSC, um dem Spiel beizuwohnen. Nach 45-minütigen Diskussionen konnte zur 35. Minute endlich das Amateurstadion betreten werden. Dieses Glück wiederum war knapp 50 aus Stettin angereisten Kibice nicht beschieden: Als Dank für ihre 150 Kilometer lange Anreise aus Polen fanden sich die Anhänger von Pogon in einer erkennungsdienstlichen Behandlung der Bullen wieder, da sie das Stadion ja nicht betreten durften. An diesen willkürlichen Repressionen den Gästen aus Polen sowie auch an Repressionen Herthafans gegenüber trägt die Vereinsführung durch den Zuschauerausschluss die alleinigeVerantwortung!

Der Ausschluss der Öffentlichkeit wurde in den Gesprächen vor Ort sowohl mit dem Wunsch des neuen Trainers Jürgen Klinsmann als auch mit einer Vorgabe der Berliner Bullen begründet. Letztlich ist es für uns unerheblich, wer Spiele ohne Fans fordert. Wir werden die gegebene Zusage, dass Spiele ohne Zuschauer nicht stattfinden, auch weiterhin einfordern!

Auch bei Testspielen – kein Kick ohne Fans!

Harlekins Berlin ‘98 im Januar 2020