Stellungnahme zur aktuellen Situation
bei Hertha BSC

Die aktiven Gruppen der Ostkurve Hertha BSC begrüßen die Trennung unseres Vereins von Michael Preetz. In den fast zwölf Jahren als Geschäftsführer Sport gab es wiederholt erhebliche Kritik von Seiten der Fanszene an ihm, sei es, wegen öffentlicher Verfehlungen oder wegen nicht zu erkennender Konzepte im sportlichen Bereich. Eine Zusammenfassung seiner Amtszeit ist an dieser Stelle aus unserer Sicht unnötig, zu bekannt sind die fragwürdigen Entscheidungen, die sich in den letzten anderthalb Jahren noch einmal zugespitzt haben. Wir erkennen seine Leistungen als Spieler ausdrücklich an, eine sportlich erfolgreiche Zukunft war mit ihm jedoch nicht möglich.

Wir haben uns in den vergangenen Wochen mit öffentlicher Kritik an seiner Person zurückgehalten, da wir zunächst das persönliche Gespräch mit ihm, sowie der gesamten Geschäftsführung, suchen wollten, um dieser mitzuteilen, dass wir endgültig nicht mehr hinter Michael Preetz als Geschäftsführer Sport stehen. Dieser Umgang gehört sich aus unserer Sicht, wenn es sich um einen verdienten Spieler und Rekordtorschützen unseres Vereins handelt. Dieses Gespräch hätte in dieser Form am heutigen Montag stattgefunden, es fand auch statt, nur bereits ohne Michael Preetz. Wir haben gegenüber der Geschäftsführung nunmehr deutlich gemacht, dass es mit dessen Entlassung nicht getan ist. Vielmehr erwarten wir von allen handelnden Personen im Verein, dass nun ein sportlicher, sowie kultureller Umbruch stattfindet.

Wir erwarten eine schonungslose Analyse der massiven Fehlentwicklungen insbesondere seit dem Einstieg von Lars Windhorst und zukünftig eine vollständige Hintergrundtätigkeit dieser Person und seiner Lakaien. Niemals wieder dürfen sich die Peinlichkeiten wiederholen, die im Kontext mit Windhorst, Klinsmann und Lehmann bereits Schande über den Namen von Hertha BSC gebracht haben. Wohl wissend, dass jeder Investor früher oder später versuchen wird direkt oder indirekt Einfluss, auch auf sportliche Entscheidungen, zu nehmen, erwarten wir von den Verantwortlichen des Vereins, sich dem in den Weg zu stellen und die Interessen von uns Mitgliedern und Fans zu vertreten. Ihr seid verantwortlich für den Einstieg von Lars Windhorst und den Ausverkauf unserer Werte, sowie die anschließende Überheblichkeit – beginnt endlich, im Interesse von Hertha BSC zu handeln. Wer das nicht kann, kann keine Zukunft in diesem Verein haben. Dies gilt es auch bei zukünftigen personellen Entscheidungen zu beachten.

Die Entwicklung, die unser Verein sowohl auf dem Platz, als auch abseits des Platzes, in den vergangenen anderthalb Jahren genommen hat, ist der fast 129-jährigen Geschichte von Hertha BSC nicht würdig. Die jetzt erfolgte Zäsur muss für einen kompletten Neustart genutzt werden.

Es kann und darf keine Eitelkeiten, keine Starallüren, keine Vetternwirtschaft und kein personelles Gemauschel mehr geben. Jede Person hat auf seiner Position 100% zu geben, damit wir wieder in sichere Gewässer kommen und dem Ansehen von Hertha BSC nicht noch mehr Schaden zugefügt wird. Das fängt an der Spitze des Vereins an und zieht sich bis runter in die Mannschaft. Selbstverständlich liegt es zuerst an der sportlichen Leitung aus den zur Verfügung stehenden Spielern eine Mannschaft zu formen. Diese Wahrheit nimmt die Spieler selbst jedoch nicht aus der Pflicht. Die Unfähigkeit mit Rückschlägen umzugehen, zusammenzuwachsen und sich bis zum Ende reinzuhängen lässt auch auf fehlende Charaktereigenschaften schließen.

Ihr Spieler habt es in der Hand, uns davon zu überzeugen, dass ihr zurecht bei unserem Verein spielt. Zeigt, dass ihr es wertschätzt, euch für unsere Farben ein Bein auszureißen. Zeigt, dass ihr Hertha BSC weiterhelfen wollt und könnt – als Einheit! So wie wir Fans euch als Einheit unterstützen würden, wenn es möglich wäre, so müsst ihr als eine ebensolche Einheit auftreten. Dass das möglich und von Erfolg gekrönt ist, zeigt uns der Derbysieg. Wir erwarten nichts Unmenschliches von euch – lediglich Einsatz, Wille, Kampf, Leidenschaft und Charakter. Solange ihr diese Tugenden auf den Platz bringt und als eine Mannschaft auftretet, könnt ihr euch der Unterstützung gewiss sein.

Hertha BSC hat in seiner Geschichte schon viele Krisen gemeistert, solange alle im Verein an einem Strang zogen und alles dem gemeinsamen Ziel untergeordnet wurde. Nun ist eure Zeit gekommen, um das Ruder herumzureißen – auf dem Platz und in den Vereinsstrukturen.

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