Unser Problem mit Euch:
Der Spieltag wird zur Spielwoche!

Auch heute werden wir, wir angekündigt, den bundesweiten Protest gegen den DFB bzw. die DFL und deren Politik fortführen. Das heutige Thema ist bedeutend durchsichtiger, als noch beim letzten Aktionsspieltag. Es geht um nichts anderes, als um das leidige Thema der Spieltagszerstückelung.

Jedes Jahr kommen die Verbände zusammen mit den TV-Sendern auf immer neue, absurde Ideen um den Spieltag von ursprünglich mal Samstag 15:30 Uhr auf eine immer größere Zeitspanne auszudehnen. Ein normaler Spieltag in der 1. und 2. Bundesliga zieht sich mittlerweile von Freitagnachmittag bis Montagabend. Grund dafür sind Profit und Marketinginteressen, wie die Verbände es teilweise selbst durch die Blume zugeben. Unsere Interessen, die der zigtausend Fans, die ihre Mannschaften bei Heim- und Auswärtsspielen unterstützen wollen, zählen schon lange nicht mehr! Heutzutage muss man sich nicht nur den Wochentag merken, an dem unsere Hertha antritt, sondern auch eine der zig verschiedenen Zeiten zu denen der Anpfiff ertönt.

Die größte Neuerung zu dieser Saison stellen für die Bundesligisten jedoch die Montagsspiele dar, die mit dem fadenscheinigen Argument der „Entlastung der Europapokalteilnehmer“ eingeführt wurden. Dass diese angebliche Entlastung nur ein Vorwand für einen weiteren Livetermin der Rechteinhaber ist, erkennt man sofort! Welche Mehrbelastungen haben denn die Vertreter der 2. Bundesliga, die die Montagstermine rechtfertigen würden? Und warum muss die erste Runde im DFB-Pokal von Freitagnachmittag bis Montagabend ausgespielt werden, obwohl davor und auch danach keine internationalen Spiele stattfinden? Zudem wäre eine Entlastung der großen Clubs gar nicht nötig, wenn Verbände wie DFB und DFL die eigene Liga bzw. deren Mannschaften nicht über das Nötigste strapazieren würden. Bis zu vier Vertreter in der „Champion League“, ein Wettbewerb der eigentlich mal den Meistern eines Landes vorbehalten war! Europa League – Teilnehmer bis zum 6. oder 7. Tabellenplatz der europäischen Topligen, die im Wettbewerb später eh kein Land mehr sehen! Testspielreisen nach China oder in die USA, Supercup, Sponsorencups und demnächst noch das Pokalendspiel in Peking? Wir hätten da deutlich bessere Ideen zur Entlastung der Topclubs!

Dass aktuell noch kein solches Montagsspiel angesetzt wurde, können wir auch
uns selbst zu Gute halten. Denn der konstante Protest gegen die Spieltagszerstückelung zeigt anscheinend, im Zuge der aktuellen Protestwelle, Wirkung und so versuchen DFB und DFL im Moment möglichst wenig Angriffsfläche in der Öffentlichkeit zu bieten. Aber seid euch sicher, das Montagsspiel wird kommen und wenn wir nicht noch energischer dagegen angehen, spielen wir bald an sieben möglichen Tagen pro Woche!

Um einen weiteren Ausverkauf und eine weitere Entwertung des Bundesligaspieltags zu verhindern, stellen wir uns klar hinter die Forderungen der Fanvertreter, welche schon vor Jahren proklamiert wurden! Die Spieltagszerstückelung schadet der Bundesliga, schadet dem Stadionbesucher, schadet dem Amateurfußball und schadet auch dem „Produkt Bundesliga“! Um weitere Spiele unter der Woche und einen Spielbeginn am Vormittag zu verhindern muss etwas bewegt und verändert werden. Folgende Konsequenzen und Forderungen sind ein Schritt zurück zum fanfreundlichen Spieltag, sowohl für den Stadionbesucher als auch für den Fan vor dem TV-Gerät:

  • Maximal zwei Spieltage pro Liga, mit jeweils einer Anstoßzeit pro Liga!
  • An Samstagen und Sonntagen kein Anpfiff vor 14 Uhr, um
    Überschneidungen mit dem Amateur- und Freizeitfußball zu vermeiden!
  • Aufwertung des Spieltags als ein zeitlich parallel stattfindendes Ereignis!
  • Möglichst frühzeitige Terminierung der Spieltage – keine Spielansetzungen
    an Freitagen oder an Terminen unter der Woche vor 19 Uhr!
  • Umsetzung der 350km-Regelung – Vereine die nicht am Samstag spielen,
    dürfen nicht weiter als 350km voneinander entfernt sein!

Text vom 20.09.2017