Notizen 2016/17
1. Runde, DFB-Pokal
SSV Jahn Regensburg – Hertha BSC 1:1 (3:5 n.E.)

Tore:
1:0 Nandzik (51. Minute),
1:1 Weiser (83.)

Zuschauer: 12.526

Zum Spiel:
Zum Erstrundenauftritt in Regensburg brauchen kaum Worte verloren werden. Hertha tat sich gegen den frisch aufgestiegenen Drittligisten mal wieder schwerer als nötig und zitterte sich dieses Mal sogar bis ins Elfmeterschießen. Wie schon beim Europapokal-Aus in Bröndby, fehlte der Mannschaft ein richtiges Spielkonzept, oder die Spieler auf dem Platz bekommen das ausgegebene Konzept vielleicht auch nicht umgesetzt!? Am Ende konnten überraschenderweise alle Herthaner ihren Elfer verwandeln und Jarstein parierte einen Schuss der Regensburger, womit Hertha mit ganz viel Dusel in die zweite Runde einzog.

Erwähnenswert an diesem Sonntag bleibt die einzigartige Inszenierung des dritten Ausweichtrikots in der Farbe Pink. Bereits am Vormittag des Spiels wurde der Mist im Fernsehgarten von Herthas Maskottchen billig angebiedert, später schaltete Hertha dann nochmal Werbung auf der eigenen Homepage. Eine derartige Show gab es um drittes Trikot bei wahrscheinlich noch keinem Fußballverein und stellte eine Kampfansage gegen die Fanszene von Hertha B.S.C. dar. Besonders wenn man bedenkt, dass die Mannschaft auch in Blau-Weiß hätte spielen können und zusätzlich auf Herthas Auswechselbank die Hälfte des Personals noch in Orange rumsitzt. Der Verein ist damit nun am Tiefpunkt seines krampfhaften Marketingdünnschisses angekommen.

Herthaner uff Achse:
Zentrales Thema war natürlich die Show rund um das pinke Trikot. Da diese Aktion durch die Vorgeschichte und das Drumherum klar als Herausforderung gegen die eigene Fanszene verstanden werden kann, wurde sich über den Umgang mit der Situation ausgetauscht. Nach kurzen Diskussionen unter den anwesenden Ultras wurde sich darauf geeinigt, auf sämtliche Zaunfahnen zu verzichten um die Fahne „Nur echt in Blau-Weiss“ besonders in den Vordergrund zu rücken. Außerdem wurde sich bei der Unterstützung zu großen Teilen auf Lieder mit dem Inhalt „Blau-Weiß“ konzentriert, um den eigenen Werten Ausdruck zu verleihen. Das gelang den rund 1.200 Herthanern erstaunlich gut und somit konnte konstant während des gesamten Spiels eine vernünftige Lautstärke erreicht werden.

Zum Warmlaufen der Herthaner wurde dann ein Spruchband zum Ausscheiden im Europapokal gegen Bröndby präsentiert. „Europa? We try. We fail!“ sollte die neue, tolle Hertha-Kampagne gleich bei erster Gelegenheit auf die Schippe nehmen und zusätzlich natürlich unseren Unmut über das Ausscheiden in Dänemark verdeutlichen. Nach vielen Jahren dürfen wir Hertha endlich mal wieder in Europa erleben, doch dann schenkt die Mannschaft den Lohn der ganzen letzten Saison in einem Spiel gegen den vierten der dänischen Superliga her… Außerdem gab es zur zweiten Hälfte noch das Spruchband „Ruhe in Frieden Maiki!“, welches einem verstorbenen Herthaner gewidmet war.

Heimkurve:
Im Heimbereich gab es ein eine Choreo zum Thema „Nur einmal international“. Dazu saß ein Männchen auf dem DFB-Pokal und schaute in die Ferne. Ansonsten konnte man von der Heimkurve nicht so viel vernehmen, lediglich beim Einklatschen auf der Hintertortribüne wurde es mal etwas lauter.