Notizen 2016/17

Hertha BSC – Leipzig 1:4

Tore:
0:1 Werner (11.),
0:2 Werner (54.),
1:2 Khedira (ET, 85.),
1:3 Selke (89.),
1:4 Selke (90.)

Zuschauer: 62.301

Zum Spiel:
Parallelen zum Hinspiel in der sächsischen Landeshauptstadt ließen sich an diesem Tag leider einige feststellen, Leipzig dominierte abermals von Beginn an die Partie. Die Gäste gingen früh durch Werner in Führung und hatten im weiteren Verlauf einige Chancen den Vorsprung auszubauen. Hertha hatte dagegen im ersten Durchgang nur eine gute Möglichkeit durch Esswein, auf der anderen Seite verhinderte Jarstein Schlimmeres und somit ging es nur mit einer 0:1 Führung für Leipzig in die Halbzeitpause.

Auch in der zweiten Hälfte blieben die Rollen klar verteilt und die Gäste waren weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Durch ein Eigentor kam Hertha zwar noch einmal heran, der Blitz-Doppelpack von Selke kurz vor dem Ende der Partie machte den Sack aber endgültig zu. Leipzig sicherte sich so die direkte Teilnahme an der Champions League, während unsere Hertha noch um die Europapokal-Qualifikation zittern muss.

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve hatte sich an diesem Samstag einiges vorgenommen, leider klappte nicht alles wie gewünscht. Hauptkritikpunkt an diesem Tag war die äußerst schwache gesangliche Leistung der Kurve, es war über weite Strecken des Spiels unwürdig wie wir uns präsentierten. Wenigstens optisch konnte an diesem Tag gepunktet werden, beginnend mit einer Choreografie zu Spielbeginn. Eingerahmt von schwarzen Zetteln wurde mehrere Spruchbänder („Fans als Gefahr!“, „Geldgier & Korruption!“, „Produkte statt Vereine!“, „RB hofieren!“, „Financial Fairplay?“, „Keine Mitbestimmung!“) unter dem Motto „Der Fehler liegt im System“ gezeigt. Anschließend verschwanden die Spruchbänder und eine große Blockfahne mit den Konterfeis von Blatter, Platini, Mateschitz, Hopp und Beckenbauer – alle zusammen gerahmt von fliegenden Banknoten – wurde aufgezogen. Dazu wurden zwei große Spruchbänder mit der Aufschrift „Die wahren Totengräber des Fussballs“ gezeigt. Alle abgebildeten Personen stehen mit ihrem Handeln sinnbildlich für den Wandel des Fußballs in eine für uns inakzeptable Richtung.

Auch der Gästeblock wurde mit einer kleinen, geschmuggelten Blockfahne ausgestattet. Auf dieser prangte der Schriftzug „In Leipzig nur LOK und Chemie!“, welcher zeitgleich auf einem Spruchband in der Ostkurve zu sehen war. Weitere Spruchbänder an diesem Tag lauteten: „Fussball lebt durch seine Fans!“, „Lieber um Europa zittern, als Dietrichs Portmonee zu füttern!“, „Stadionneubau in Brandenburg? Euer Anschlussticket könnt ihr alleine lösen!“ und „Preetz: „Für Fairplay auch außerhalb des Platzes!“ – RB verrecke!“

Gästefans:
Rund 10.000 Anhänger des Brauseclubs hatten sich am Marathontor eingefunden und dabei den gesamten Gästebereich sowie den angrenzenden K-Block besetzt. Leipziger die sich zufällig am Osttor eingefunden hatten, erlebten an diesem Spieltag einen ziemlichen Spießrutenlauf. Leider waren die Sachsen dauerhaft in der Ostkurve zu vernehmen, optisch hinterließ sie allerdings keinen großartigen Eindruck.