Notizen 2016/17

Hertha BSC – Bayern München 1:1

Tore:
1:0 Ibisevic (21.),
1:1 Lewandowski (90.)

Zuschauer: 74.667 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Ein klasse Spiel unserer Mannschaft, soviel vorweg. Hertha war von Beginn an sehr zielstrebig und spielte phasenweise sehr ansehnlichen Fußball. Die Abwehr stand fest und die Angreifer wirbelten umher, folgerichtig ging die Alte Dame in der 21. Minute in Führung. Einen kurzen Freistoß schob Ibisevic direkt ins Tor und ließ die Ostkurve kurz explodieren. Ein zweites Tor kurz vor der Pause wurde aufgrund einer klaren Abseitsposition aberkannt.

Auch in der zweiten Spielhälfte spielte Hertha clever und stand weiterhin diszipliniert. Die unfassbar lange Nachspielzeit von fünf Minuten wurde noch einmal verlängert und die Bayern kamen mit der letzten Aktion des Spiels zum unverdienten Ausgleich. Trotz des ersten Punktgewinns gegen die Münchner seit Februar 2009 verließ man als gefühlter Verlierer das Spielfeld. Verbesserungswürdig bleibt bei Hertha allerdings die Effektivität in der Offensive. Denn bei einer eventuellen 2:0 Führung unserer Blau-Weißen, hätte das Tor der Bayern in der 97. Minute am Ende auch keinen Herthaner mehr interessiert…

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve legte heute über weite Phasen des Spielgeschehens eine flotte Sohle aufs Parkett. Besonders nach der Führung wurde es sehr laut, der komplette Oberring der Ostkurve und Teile der Außenblöcke stimmten ebenfalls von Zeit zu Zeit in die Gesänge mit ein.

Spruchbänder gab es ebenfalls an diesem Spieltag, wobei mit Solidarität („Jeder kämpft seinen eigenen Kampf…aber wir kämpfen ihn mit euch!“), Kritik zur aktuellen Situation in der Öffentlichkeit („Die Schande des Fußballs bleiben RB und die Sanktionen des DFB!“) und einem Statement zum Hertha-Marketing („Schleppender Vorverkauf gegen Bayern? Euer Marketing vergrault jeden!“), drei völlig unterschiedliche Themen angesprochen wurden.

In der zweiten Hälfte des Spiels blieb die Stimmung weiterhin auf einem guten Level, mit zunehmender Spieldauer wurde es aufgrund der steigenden Anspannung und Nervosität auch mal etwas ruhiger. Der Ausgleich war definitiv ein Stich ins Herz und schmerzte. Trotzdem wurde die Mannschaft mit anerkennendem und aufbauendem Applaus verabschiedet.

Gästefans:
Wie gewohnt fanden sich zahlreiche Sympathisanten und Eventfans aus allen Teilen des Landes im Olympiastadion ein, am Ende waren es schätzungsweise die Hälfte der knapp 75.000 Zuschauer, die den Bayern die Daumen drückten. Unter Führung der „Schickeria München“ legte der Gästeblock einen guten Auftritt hin und war mehr oder weniger durchgängig in der Ostkurve zu vernehmen. Die zahlreichen Zaunfahnen erzeugten ebenfalls ein gutes Gesamtbild.

Wegen der Pyroaktion aus der Vorsaison waren große Schwenkfahnen heute verboten. Die Münchner hatten deshalb nur einige kleinen Fahnen im Gepäck und zeigte auch zwei Spruchbänder: „Gegen Kollektivstrafen“ und „Auch in DO legitimiert Verbandsautonomie keine Sippenhaft – totalitären DFB stoppen!“ Unterstützt wurden die Ultras der Bayern von den befreundeten Gruppen „Ultra Sankt Pauli“ und „Horda Azzuro Jena“. Nach dem Spiel gab es für die Münchner Ultras wieder Stress mit den Ordnungshütern. Beim Versuch ihre Stadionverbotler an der Messe einzusammeln, geriet man mit der Berliner Polizei aneinander und löste somit einen Großeinsatz der Beamten aus.