Notizen 2014/15

Gelsenkirchen – Hertha BSC 2:0

Tore:
1:0 Huntelaar (19. Minute),
2:0 Draxler (65.)

Zuschauer: 61.973

Zum Spiel:
Momentan findet Hertha einfach nicht in die Spur. Nach dem Heimsieg gegen Stuttgart fuhren wir mit etwas mehr Hoffnung nach Gelsenkirchen, doch schon nach zwanzig Minuten waren wir schnell wieder in der Realität angekommen. Wie zuletzt häufiger, hatte unsere Mannschaft zwar mehr Spielanteile, glänzt im Angriff aber mit Harmlosigkeit und leistet sich in der Abwehr verhängnisvolle Fehler die zu Gegentoren führen. So auch an diesem Samstagabend, als Hertha eine bittere 2:0 Niederlage gegen schwache Hausherren einstecken musste. Somit blieben die erhofften Punkte am Ende in Gelsenkirchen. Das letzte Hertha-Tor in GE-Buer erzielte übrigens Niko Kovac, im November 2004…

Herthaner uff Achse:
Nach längerer Zeit rollte mal wieder ein Sonderzug durch die Republik und brachte einen großen Teil der etwa 2.200 Herthaner ins Ruhrgebiet. Aufgrund des 14. Todestags von Carsten Grab am Vortag startete unser Block mit der bekannten Gedenkfahne und einer Schweigeminute ins Spiel. Danach ging es eigentlich ganz gut los und auch nach dem frühen Gegentor ging nochmal ein Ruck durch den Gästemob, doch irgendwie war spätestens mit Beginn von Halbzeit zwo die Luft raus. Die Gesänge wurden oft nur noch vom Kern getragen, der Rest konnte kaum noch mitgerissen werden. In den Schlussminuten blieb es dann fast vollständig still im Eckblock. Während des Spiels gab es dann noch Unterstützung in Form eines Spruchbands für einen schwer erkrankten Herthaner und seine Familie.

Für Aufregung vor dem Spiel sorgte der Ordnungsdienst der Arena, der bei den Einlasskontrollen sehr rabiat gegen einige Herthaner vorging. Das führte zu einem kurzen Schlagabtausch, der mit dem Einsatz von Pfefferspray durch die Ordner beendet wurde. Aus Frust über das enttäuschende Spiel und als Reaktion auf die Aktionen der Ordner beim Einlass, flogen nach dem Spiel nochmal kurz die Fäuste und die Ordner-Staffel musste sich auf den umzäunten Parkplatz retten. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof kam es dann kurz vor dem Ziel noch zu einem Angriff durch einheimische Ultras. Mit Schlagstock und Pfefferspray verhinderte die Polizei – ohne Rücksicht auf Verluste – ein größeres Aufeinandertreffen, was im Anschluss zu heftigen Krawallen gegen die Staatsmacht auf dem Bahnhofsvorplatz führte. Mit einer Stunde Verspätung ging es dann auf den Heimweg nach Berlin

Heimkurve:
Zur Aufwärmphase der beiden Teams hing über der Nordkurve ein Hinweis und Appell, dass man in Gelsenkirchen Fan von einem Fußballverein ist und auch in Zukunft den Status e.V. beibehalten möchten. Das Thema Ausgliederung der Profiabteilung bleibt also momentan ein großer Streitpunkt in den deutschen Stadien. Zur Stimmung der Nordkurve brauchen wir an dieser Stelle eigentlich nicht viele Worte verlieren. Der nicht vorhandene Stil kann auch nach dem x-ten Besuch nicht überzeugen und auch der Support blieb trotz des deutlichen Erfolgs auf dem Rasen hinter den Erwartungen zurück. Natürlich wurde es zwei- bis dreimal richtig laut, doch über die gesamten 90 Minuten betrachtet war die Darbietung doch ziemlich schwach.