Notizen 2013/14

Hertha BSC – 1. FC Nürnberg 1:3 (1:1)

Tore:
1:0 Ramos (4.),
1:1 Feulner (20.),
1:2 Drmic (68.),
1:3 Drmic (90+4. /FE.)

Zuschauer: 37.438

Zum Spiel:
Der Club gewann nach siebzehn sieglosen Spielen in der Hinrunde nun auch das zweite Rückrundenspiel und konnte die drei Punkte aus Berlin mitnehmen. Nach gutem Beginn und einer frühen Führung durch Ramos verflachte das Spiel unserer Hertha immer mehr. Durch einen Abwehrfehler konnten die Nürnberger das Spiel noch im ersten Durchgang drehen. Die sich bietenden Chancen konnten unsere Jungs nicht clever zu ende spielen, so dass klare Torchancen im zweiten Durchgang Mangelware blieben.

In den Schlussminuten wurde es jedoch nochmal richtig hitzig. Nach einer Bogenlampe von Ronny klärte ein Nürnberger Feldspieler auf der Linie mit der Hand und Ramos versenkte den Nachschuss im Tor. Schiri Weiner entschied auf Rot gegen den Handsünder und Elfer für Hertha. Der Linienrichter war jedoch ganz anderer Meinung, so dass die Rote Karte zurückgenommen und auf Freistoß für Nürnberg entschieden wurde, denn Ramos soll Nürnbergs Torwart Schäfer behindert haben. Das stellte sich hinterher jedoch als absolute Fehlentscheidung heraus. Passend dazu bekam Nürnberg in der Nachspielzeit noch einen Elfer zugesprochen, welcher von Drmic zum Endstand von 1:3 verwandelt wurde.

Ostkurve Hertha BSC:
Am Freitag vor dem Spiel wurde bekannt, dass ein amerikanischer Finanzinvestor knapp zehn Prozent Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben hat. Für die Finanzabteilung von Hertha BSC bedeutet der Deal einen warmen Geldregen und eine sofortige Entschuldung, viele Herthaner waren und sind in Bezug auf den Investor und dessen Ziele jedoch sehr skeptisch. Aus diesem Anlass wurde auf Spruchbändern zu Spielbeginn hinterfragt: „Ein wunderbarer Tag für alle Herthaner? Partner von der Wall Street – Pakt mit dem Teufel?“

Stimmungstechnisch konnte die Ostkurve einen soliden Heimauftakt ins neue Jahr abliefern, jedoch nicht ohne Schwächephasen gerade nach dem Rückstand. Trotzdem wurde auch nach den Rückschlägen auf dem Rasen in der Ostkurve weiterhin versucht in einer annehmbaren Lautstärke zu supporten. Richtig laut wurde es dann nochmal in der Schlussphase, denn nach der Fehlentscheidung des Schiris gegen unsere Hertha wurde das Spiel mit einem lauten Pfeiffkonzert des ganzen Stadions beendet.

Mittels Kurvenecho und mehreren Spruchbändern wurde sich dem aktuellen Thema „Meldeauflagen“ gewidmet. Das LKA712 (die ehemalige EG Hooligan) verwendet nun neue Mittel um gezielt Leuten aus unserer Fanszene den Besuch von Spielen der Hertha unmöglich zu machen. Nachdem die Polizei in den vergangenen Jahren mehrmals Namenslisten an Hertha – mit der Bitte um ein mehrjähriges Stadionverbot – weitergeleitet hatte, werden nun verschiedene Herthaner mit Meldeauflagen bzw. Aufenthaltsverboten für Heim- und Auswärtsspiele belegt. Wenn sich nicht an die Auflagen gehalten wird, drohen Geldstraßen bis zu 1.000 Euro oder Zwangshaft! So bekamen ein Dutzend Herthaner bereits zum Auswärtsspiel in Frankfurt die Auflage sich zu einer bestimmten Uhrzeit an diesem Abend auf der Polizeiwache in der Nähe der Wohnanschrift zu melden. Begründet wird das Ganze als Präventionsmaßnahme bei Risikospielen. Von dieser Schikane sind neben Stadionverbotlern auch Herthaner ohne Stadionverbot betroffen, was die absolute Willkür dieser Maßnahme deutlich macht.

Gästefans:
Etwa 3.000 Clubfans hatten die Reise nach Berlin angetreten. Sichtbare Unterstützung gab es von den Rapid-Ultras aus Wien und von Freunden aus Gelsenkirchen. Zum Einlaufen der Mannschaften zeigten die Nürnberger dann eine Jubiläumsaktion, da sich in diesem Jahr die Meisterschaft von 1924 jährt. Die Aktion bestand aus elf großen Doppelhaltern mit den Konterfeis der damaligen Spieler, dem Spruchband „…Und noch heute ziehen wir unseren Hut vor dieser Mannschaft“ und warfen dementsprechend mehrere hundert Hüte in die Luft. Akustisch ist der Auftritt „nur“ im guten Mittelfeld anzusiedeln, denn zu oft beschränkte sich der aktive Bereich auf die Fanszene in der unteren Hälfte des Gästeblocks. Optisch hinterließen die Nürnberger jedoch einen sehr guten Eindruck, da sämtliche relevanten Zaunfahnen vor Ort waren und auch während des ganzen Spiels kleine und großen Schwenkfahnen in Benutzung waren.