Notizen 2012/13

St. Pauli – Hertha BSC 2:3 (0:1)

Tore:
0:1 Allagui (23.),
1:1 Thy (66.),
2:1 Ginczek (85.),
2:2 Ronny (88.),
2:3 Wagner (90.)

Zuschauer: 29.063

Zum Spiel:
Für die Braun-Weißen Hamburger könnte es eventuell noch gegen den Abstieg gehen, während unsere Hertha den direkten Aufstieg seit letzter Woche in Sack und Tüten hat. Im Spiel entwickelte sich trotzallem ein offener Schlagabtausch hüben wie drüben, mit den etwas klareren Chancen für Hertha. So zeigte sich unsere Offensive in ausgezeichneter Verfassung, wobei sie sich trotz zwischenzeitlicher Pauli-Führung keineswegs die Butter vom Brot nehmen ließ und durch ein erneutes Traumtor von Ronny, sowie einen Jokertreffer von Wagner für lange Gesichter auf der Heimseite sorgte. Hertha hält somit Braunschweig weiter auf Abstand und sollte im Normalfall den Aufstieg als Tabellenerster fix machen.

Herthaner uff Achse:
Hamburg war an diesem Wochenende fest in Berliner Hand, denn ein Teil der Szene war schon seit Samstag auf dem Kiez unterwegs. Am Spieltag selbst okkupierte man bereits früh am Morgen ein, zwei Kneipen in der Nähe vom „Hamburger Dom“, ehe es geschlossen Richtung Stadion ging. Dort zickten die Bullen schon weit vor Anpfiff wegen den Fahnen rum und blieben dann gleich in voller Montur vor dem Zaun stehen. Somit wurde die ohnehin schon schlechte Sicht auf das Spielfeld noch weiter eingeschränkt. Ansonsten erwies sich St. Pauli relativ kulant, was Fanutensilien anging.

Die Stimmung war insgesamt gesehen in Ordnung, hätte jedoch aufgrund des bereits feststehenden Aufstieges weitaus ausgelassener und weniger „steril“ sein können. Während des Spiels gab es noch zwei Spruchbänder: „Wir grüßen die VIPs auf euren Schultern“, was als kleiner Seitenhieb auf die VIP-Logen über der Fankurve zu deuten ist, sowie dem ernsthaften Hinweis an Herthas Adresse, das Testspiel gegen RB Leipzig abzusagen. Denn egal wie nötig unser Verein die Kohle hat, der Stolz darf nicht auf der Strecke bleiben.

Heimkurve:
Man hört ja immer viel über die sagenumwobene Stimmung am Millerntor, aber die Realität belehrte einen dann doch wieder eines Besseren, denn bis auf das bisschen Rumgealber bei den Toren kam von der Heimseite wenig bei uns an. Die Gegengerade blieb ebenso blass und beließ es beim „kultig“ rumstehen. Insgesamt also eine eher enttäuschende Vorstellung der Heimseite nach dem fast vollendeten Stadionumbau am Millerntor.

Spruchbänder gab es natürlich eine Menge, insbesondere kamen die Themen „Räumung der Essohäuser“ in Hamburg und die Schließung des „IvI“ (Instituts für Irrelevanz in Frankfurt/Main) häufig vor. Außerdem versuchten sich die Paulianer an einer Retourkutsche unseres Spruchbandes vom Hinspiel, scheitern mit ihrem Spruch „Captain Hook gratuliert Euch zum Aufstieg, liebe Schwaben!“ aber kläglich in ihrem Versuch uns als Schwaben zu disqualifizieren. Ein klassisches Eigentor, denn der Durchschnittsschwabe in Berlin drückt die Daumen eher für St. Pauli.