Notizen 2009/10

Hertha BSC – Werder Bremen 2:3 (0:0)

Tore:
0:1 Özil (57.)
0:2 Borowski (74.)
1:2 Piszczek (77.)
1:3 Naldo (83.)
2:3 Ebert (90. + 1)

Zuschauer: 49.176

Zum Spiel:
Nachdem sich beide Mannschaften unter der Woche für den Europapokal qualifizieren konnten, sollte unsere Hertha nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen auch mal wieder in der Bundesliga punkten.
Die Alte Dame begann sehr verhalten, lediglich auf Konter lauernd und überließ den Bremern das Spiel. Dass es mit 0:0 in die Pause ging, hatte Hertha vor allem Torhüter Drobny zu verdanken, der ein ums andere Mal Bremer Chancen mit starken Paraden zu vereiteln wusste.
Nach dem Seitenwechsel spielte Hertha deutlich offensiver und setzte die Grün-Weißen stark unter Druck. Allerdings führte der erste Bremer Angriff in Halbzeit zwei zur Führung durch Özil (57.). Borowski konnte einen Konter zur 2:0 Führung aus Bremer Sicht erfolgreich abschließen. Das Spiel schien entschieden, jedoch ließ der schnelle Anschlusstreffer durch Piszczek (77.) noch einmal Hoffnung aufkommen. Hertha drängte auf den Ausgleich, wodurch sich großer Raum für die Bremer ergab, den Naldo in der 83. Minute zur Entscheidung nutzte. In der Nachspielzeit konnte Ebert das Ergebnis noch auf 2:3 korrigieren.

Ostkurve Hertha BSC:
Gemeinsam mit der Bremer Fanszene machten wir via Spruchbänder auf die Spieltagszerstückelung in den drei Profiligen aufmerksam. Zunächst präsentierten wir ein Spruchband: „Die Kehrseite des Pay-TV: Spieltagszerstückelung!“ Dazu waren auf kleineren Spruchbändern alle erwähnten Anstoßzeiten des heutigen Spieltags in den ersten drei Ligen zu lesen. Passend unterhalb der kleinen Spruchbänder gab es ein weiteres großes Spruchband: „Wer blickt da noch durch!?“ Abgerundet wurde diese Aktion mit einem Spruch, der zusammen mit den Wanderers Bremen gezeigt wurde: „Der Reiz eines Spieltags verliert sich im Wirrwarr einer Spielwoche!“ Begleitend zu der gesamten Aktion verteilten wir einen Flyer mit Hintergründen und Informationen zum Thema.
Die Ostkurve legte gut und laut los. Nach dem ersten und vor allem zweiten Gegentor wurde es jedoch sehr leise, mit dem Anschlusstreffer aber direkt wieder laut. Dieses Spiel zeigte sehr deutlich, wie sehr die Stimmung noch vom Spielverlauf abhängig ist. Leider gelingt es nicht, in aussichtslosen Situationen einen großen Teil zum Weitersingen zu motivieren.
Während des Spiels zeigten wir noch ein Spruchband in Bezug auf das Urteil des Polizisten, der den Lazio-Fan Gabriele Sandri erschossen hatte, um unser Unverständnis über das milde Urteil auszudrücken: „11.11.07: 6 Jahre Haft für einen Todesschuss – Gerechtigkeit für Gabriele Sandri!“

Gästefans:
Etwa 3000 Bremer bevölkerten den Gästeblock im Olympiastadion. Im unteren Teil der Kurve schwenkte ein kleiner Mob unentwegt seine Fahnen und versuchte, sich im weiten Rund Gehör zu verschaffen. Da sich das umstehende Bremer Publikum nicht an der Unterstützung beteiligte, blieb es nur beim Versuch.