Notizen 2009/10

Hertha BSC – Benfica Lissabon 1:1 (1:1)

Tore:
0:1 di Maria (4. Minute)
1:1 Javi Garcia (33.) Eigentor

Zuschauer: 13.684

Zum Spiel:
Wieder einmal war eine Mannschaft aus Lissabon in Berlin zu Gast. Der aktuelle Portugiesische Tabellenführer Benfica ließ gleich zum Anfang seine Klasse aufblitzen. Mit einem langen Ball aus der eigenen Abwehr wurde di Maria losgeschickt. Dieser nutzte eiskalt die sich aufbietende Chance und erzielte das 0:1 nach nur drei Minuten. Unsere Hertha steckte den frühen Rückschlag halbwegs gut weg und wurde langsam mutiger. Bei einem Vorstoß über den rechten Flügel flankte Piszczek den Ball in den Strafraum und traf dabei den zurück laufenden Javi Garcia am rechten Fuß. Von dort prallte der Ball ab und rollte unhaltbar ins Tor. Selten gab es wohl einen so verhaltenen Torjubel unsererseits. Denn das Tor war von unserem Standort in der Ostkurve aus nur schwer erkennbar und erst auf der Anzeigetafel konnte in der Wiederholung das Tor registriert werden. Die Alte Dame kämpfte sich anschließend immer weiter ins Spiel und hatte auch ein paar Chancen. Benfica tauchte vor unserem Tor nicht oft auf, aber wenn doch, dann waren sie stets gefährlich und Torwart Drobny konnte erneut mit guten Paraden glänzen. In der zweiten Hälfte hatte Nicu die Führung auf dem Fuß und traf letztlich doch nur den Pfosten. Am Ende sprang im vierten Heimspiel des Jahres 2010 erneut nur ein Unentschieden heraus, was vor allem an der insgesamt viel zu harmlosen Offensivabteilung lag.

Ostkurve Hertha BSC:
Trotz des frühen Rückstandes war die Ostkurve durchgehend bemüht, die Mannschaft so gut wie möglich zu unterstützen, was auch recht ansprechend gelang. Vor allem das „Auf geht’s Hertha“ konnte gut konkurrieren mit dem „Auf geht’s Hertha“ vor einem Jahr gegen Benfica. Auch die Klatsch- und Hüpfeinlagen wussten zu überzeugen. Den Gesängen insgesamt fehlte es etwas an Lautstärke. Vielleicht lag es auch daran, dass in der aktuellen Lage der Europapokal nicht bei allen Kurvengängern besonders ernst genommen wird und auch das Spiel nicht sonderlich dramatisch vonstatten ging. Zur optischen Unterstützung waren die bekannten Schwenkfahnen oft im Einsatz. Nach dem Seitenwechsel gab es ein Spruchband zur derzeitigen Situation: „Mit Durchhalteparolen in Liga 2! Wann kommt endlich eure Antwort auf dem Platz?“

Gästeblock:
Bereits vor dem Stadion machten etliche Benfica Fans lautstark auf sich aufmerksam. Aber mit dem Betreten des Stadions verstummten die Gäste und waren nur beim Führungstreffer ihrer Elf noch einmal zuhören. Nicht einmal etwas Bewegung war zu erkennen. Man kann mit Recht von einem der schlechtesten Gästeauftritte im Europapokal in Berlin sprechen. In Anbetracht der Tatsache, dass Lissabon über 2000km von Berlin entfernt ist, war der Gästeblock für einen Donnerstag Abend um 21:05 Uhr mit knapp 2000 Anhängern gut gefüllt. Wobei man sicherlich davon ausgehen kann, dass mehr als die Hälfte der Portugiesen wohl einen Wohnsitz in Deutschland haben. Auch im übrigen Stadion saßen überall verteilt kleinere Ansammlungen von Benfica-Fans. Die Ultragruppe Diabos Vermelhos 1982 präsentierte zwei Spruchbänder: „Aqui nad ha censura – liberdade para os Ultras.“ (In etwa „Hier ist keine Zensur – Freiheit für Ultras“.) Auch hingen Zaunfahnen der No-Name-Boys.