Notizen 2009/10

Benfica Lissabon – Hertha BSC 4:0 (1:0)

Tore:
1:0 Aimar (25.)
2:0 Cardozo (48.)
3:0 Javi Garcia (59.)
4:0 Cardozo (62.)

Zuschauer: 30.401

Zum Spiel:

Nach dem ausgeglichen Hinspiel in Berlin legte Benfica im Rückspiel zuhause von Beginn an eine Schippe drauf. Ab der ersten Minute waren die Hausherren klar überlegen und man konnte den Eindruck gewinnen, dass Hertha sich schon vor dem Spiel aufgegeben hatte und nur die Antrittsprämie in Lissabon abholen wollte.

Nach einigen Chancen für die Hausherren schlug Aimar in der 25. Minute zu, das 2:0 fiel dann kurz nach dem Seitenwechsel. Nun war der Bann gebrochen und von Hertha kam nicht mehr. Benfica zeigte phasenweise richtige Fußballkunst und verwöhnte die heimischen Zuschauer. Die regionale Presse äußerte nach dem Spiel, dass Hertha der wohl schwächste Gegner im „Estadio da Luz“ in der aktuellen Spielzeit war.

Mit dieser Auswärtsniederlage besiegelte die Mannschaft das erneut, frühzeitige Ausscheiden in einem Pokalwettbewerb. International wird dieses Spiel wohl für längere Zeit das letzte gewesen sein, schon bitter das wir uns unter diesen Umständen und mit solch einer Leistung aus Europa verabschieden müssen!

Herthaner on Tour:
Für einige Herthaner ging es nach dem Auswärtssieg in Freiburg direkt weiter nach Lissabon, andere verweilte noch ein bis zwei Tage bei Freunden in Karlsruhe um dann gemeinsam nach Portugal zu reisen. Natürlich machten sich auch viele direkt aus Berlin auf den Weg, so dass am Ende etwa 500 Herthaner im „Estadio da Luz“ ihren Verein unterstützten. Leider waren unter den anwesenden Herthanern auch viele „Europapokal-Touristen“, welche sich nur selten am Support beteiligten, weshalb sich die Unterstützung zu großen Teilen auf etwa 200-300 Leute beschränkte. In der ersten Hälfte konnte man sich noch klar gegen die Heimfans durchsetzen, spätestens nach 4:0 Rückstand war dann jedoch Trauerstimmung im Gästeblock angesagt.

Der Abend nach dem Spiel wurde dann mit etwa 150 Herthanern und vielen Freunden aus Karlsruhe und Strasbourg im Hafenviertel von Lissabon verbracht und bei Bier, Bengalos und Gesängen verabschiedeten wir uns standesgemäß aus Europa.

Heimkurve:
Eine richtige Heimkurve war im Stadion nicht zu erkennen. Hinter beiden Toren fanden sich kleiner Gruppen an Fans ein, welche ihren Verein mit der Stimme, Schwenkfahnen und einigen Bengalos unterstützten.

Zaun- oder Schenkfahnen der bekannten Fangruppen (Diabos Vermelhos, No Name Boys, Grupo Manks) wurden nicht gesichtet, was wohl darauf hindeutet, dass die Ultraszene von Benfica auf die vorgeschriebene Registrierung aller Fangruppen beim Verein verzichtet. Ein weiteres Indiz dafür ist das Spruchband der Diabos beim Hinspiel in Berlin: „Aqui nao ha censura – Liverdade para os Ultras“, was übersetzt ungefähr „Hier gibt es keine Zensur – Freiheit für die Ultras“ bedeutet.