Notizen 2008/09
VfL Wolfsburg – Hertha BSC

VfL Wolfsburg – Hertha BSC 2:1 (0:0)

Tore:
0:1 Cicero (62.)
1:1 Dzeko (73.)
2:1 Dzeko (84.)

Zuschauer: 29.300

Zum Spiel:
Eine Woche lang lag etwas Meisterliches über der Hauptstadt und über unserer Alten Dame. Das Bezwingen des Rekordmeisters und damit verbunden das Erklimmen der Tabellenführung veranlasste Fans und Medien zugleich schon mal für ein paar Tage den nötigen realistischen Rahmen zu verlassen. Da man nun nicht jeden Tag Tabellenführer mitten in der Rückrunde wird, sei solch ein Höhenflug mal verziehen.
Doch der realistisch dämpfende Hammer folgte heute, ausgerechnet in Wolfsburg,
In der ersten Halbzeit zeigten sich die Blau-Weißen den Grün-Weißen gegenüber leicht überlegen, konnten dies allerdings nicht in eine denkbar wichtige Führung ummünzen. Direkten Anteil daran hatte auch Schiedsrichter Kircher, der Ciceros Kopfballtor nach einer halben Stunde nicht zählen ließ.

Der zweite Durchgang begann für Hertha traumhaft. Nach einigen guten Chancen traf Cicero, gleichsam im zweiten Anlauf, zur 1:0 Führung. Leider ging nach diesem tollen Moment alles schief. Dem Stürmer Edin Dzeko gelang ein Doppelpack, der das Spielgeschehen völlig auf den Kopf stellte.

Herthaner on Tour:
Endlich hatte es mal ein ansehnlicher Haufen Herthaner nach Wolfsburg geschafft. Im Gästebereich gab es kaum einen Platz, der nicht von einem Blau-Weißen belegt war, somit dürften rund 4.000 Berliner vor Ort gewesen sein. phasenweise war die Stimmung auszeichnungswürdig, doch leider eben nur phasenweise. Der Spielverlauf hatte sicher seinen Anteil daran. Hätte, wenn und aber, mit einem Auswärtssieg wäre das Gewächshaus heute sicher eingestürzt.

Heimkurve:
Die „Ultras“ aus Wolfsburg riskieren neuerdings eine etwas zu dicke Lippe. So machten ein paar Hanseln bei der Ankunft des Sonderzuges am Bahnhof auf dicke Hose um dann die Beine in die Hand zu nehmen und noch schlimmer, später im Stadion wurde eine bekannte blau-weiße Zaunfahne zerrissen. Man scheint sich dort in letzter Zeit ziemlich viel zuzutrauen … Optisch boten sie im Oberrang einige Fahnen und Doppelhaltern, akustisch enttäuschten sie weiterhin. Überhaupt ließ sich das Heimpublikum erst bei der Spielwende zu einer äußerlichen Darstellung ihrer Emotionen hinreißen.