Notizen 2008/09
Hertha BSC – Werder Bremen

Hertha BSC – Werder Bremen 2:1(0:1)

Tore:
0:1 Mertesacker (43.)
1:1 Simunic (71.)
2:1 Raffael (87.)

Zuschauer: 68.022

Zum Spiel:
Nach drei Niederlagen (gegen Stuttgart, Dortmund und Hannover) in Folge konnte das heutige Spiel als entscheidend für den restlichen Saisonverlauf gelten. Zugegebener Maßen mutet fast jedes Spiel derzeit zu einem solchen an, zweifelsohne aber musste der deutliche Abwärtstrend der letzten Wochen gestoppt werden. Mit Werder Bremen stand für Hertha heute ein hochkarätiger Gegner auf dem Plan, der trotz schlechterer Tabellenplatzierung nicht zufällig noch im April (!) in allen Wettbewerben vertreten ist. Durch eine taktisch gute Raumaufteilung und ein schnelles direktes Passspiel bereiteten die Bremer den Blau-Weißen deutliche Schwierigkeiten. Einige Chancen gab es im ersten Durchgang auf beiden Seiten, doch wirkten die Werderaner überlegen und gingen kurz vor der Pause durch Mertesacker in Führung.
Auch in der zweiten Halbzeit sah es zunächst besser für die Grün-Weißen aus. Hertha spielte nicht gleich mit so viel Engagement, wie es augenscheinlich nötig gewesen wäre. Dennoch erarbeiteten sich die Berliner allmählich einige Chancen und dank des impulsiven Verteidigers Simunic gelang der Ausgleichstreffer (71.).
In der Schlussphase war die Partie offen. Hertha wurde deutlich stärker, als in den anderen Phasen des Spiels. Nach einigen guten Möglichkeiten traf drei Minuten vor dem Ende Raffael mit einem Kunstschuss von außerhalb des Strafraums in die rechte Torecke. Hertha hatte die Wende geschafft und trotz durchschnittlicher Gesamtleistung den Sieg aufgrund der Moral verdient.

Ostkurve:
Für die Ostkurve typisch, ist die Stimmung heute nach Phasen unterschieden zu bewerten. Im Grunde entsprach die Kurvenleistung in etwa der Mannschaftsleistung. Teilweise fehlte die richtige Durchschlagskraft der Anfeuerungsrufe und Gesänge. In anderen Momenten aber war selbst der Oberring (heute sehr gut gefüllt!) aktiv an der Unterstützung beteiligt. Das Einklatschen, zum Beispiel, wurde auch heute wieder über die Kurve hinaus mitgemacht. Am Spielende war die Stimmung stark von der Spannung des Spiels geprägt. So soll es auch sein. Eine organisierte Stimmung muss trotzdem sie vorgegeben wird, oder erst recht deswegen, in Wechselwirkung mit dem Spielgeschehen bestehen. Als optische Mittel waren die üblichen Fahnen und Schwenkfahnen im Einsatz.

Gästefans:
Geschätzte 6000 Fans von Werder Bremen waren ins Olympiastadion gekommen. Es muss vermutet werden, dass sie keineswegs alle aus der Hansestadt angereist waren, sondern das insbesondere auch viele Sympathisanten aus unserer Region darunter waren. Dies schien der Stimmung nicht unbedingt förderlich zu sein. Angesichts der Masse, im Vergleich zu den Dortmundern beim letzten Heimspiel, kam merklich wenig vernehmbares bei uns in der Kurve an.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde im Stimmungskern ein Solidaritätsspruchband für ein Szenemitglied präsentiert. Durch den Graffitistil war es aus der Entfernung jedoch nicht sonderlich gut zu lesen.