Notizen 2008/09
Arminia Bielefeld – Hertha BSC

Arminia Bielefeld – Hertha BSC 1:1 (1:1)

Tore:

0:1 Voronin (13.)
1:1 Wichniarek (40.)

Zuschauer: 20.700

Zum Spiel:
Mit einem Sieg gegen Bielefeld hätte sich unsere Alte Dame zumindest für eine Nacht auf Platz 1 der Tabelle einnisten können. Bereits nach 13 gespielten Minuten war man diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, als Andrej Voronin die erste sich bietende Möglichkeit eiskalt ausnutzte. Nur wenige Minuten später hätte der Torschütze den Vorsprung weiter ausbauen können, als er wie auch beim Führungstreffer aus halbrechter Position frei auf Torhüter Eilhoff zustürmte, und nur am Aluminium scheiterte. Doch danach verhielten sich die blau-weißen Gäste viel zu passiv, so dass sich die Bielefelder Chance um Chance erarbeitete. In der 40. Minute wurde diese Zurückhaltung dann durch Artur Wichniarek bestraft, so dass es mit 1:1 in die Halbzeit ging. Wer sonst hätte auch gegen Hertha BSC treffen sollen!?

Im zweiten Durchgang blieb es dann bei dem gewohnten Bild: Hertha agierte viel zu zögerlich und beschränkte sich auf einige Konter, während Bielefeld krampfhaft versuchte die Feldüberlegenheit in Tore umzuwandeln, wobei keiner Mannschaft das entscheidende Tor gelingen sollte.

Herthaner on Tour:
Der aktuelle sportliche Höhenflug in Kombination mit dem eingesetzten Sonderzug machten es möglich, dass anstatt der erwarteten dreihundert Berliner plötzlich knapp 1.000 Jungs und Mädels aus der Hauptstadt an einem Freitagabend dem deutschen Meister von der Spree bis nach Ostwestfalen folgten. Unter ihnen natürlich auch einige peinliche Gestalten, die sich den Weg nach Bielefeld lieber hätten sparen sollen.

Im mittlerweile fertiggestellten Gästeblock der Bielefelder Alm waren gütiger Weise alle denkbaren Fanutensilien erlaubt und sogar eine größere Anzahl an Wunderkerzen fanden den Weg in den Hintertor-Block, die gleichzeitig unser Intro darstellten. Positiv festzuhalten bleibt also erstmal der Eindruck, dass sich das Modell der Vereine St. Pauli und Dortmund bezüglich der Handhabung von Fanutensilien in weiteren Stadien durchzusetzen scheint. Die Frage stellt sich: Wann folgt eigentlich Hertha?

Die Stimmung im Gästeblock war von Beginn an wirklich überzeugend. Neben dem Standard-Repertoire wurden auch einige neue Lieder ausgetestet, die sich allerdings erst noch in der Ostkurve beweisen müssen. Nach der durchgängigen und lautstarken Stimmung in Halbzeit eins, flachte die Stimmung im zweiten Zugang bedingt durch das lahme Gekicke unserer Hertha etwas ab, was diesen Zustand natürlich nicht rechtfertigen soll. Trotzdem, insgesamt ein sehr positiver Auswärtsauftritt für einen Freitags-Termin.

Heimkurve:

Zwar wird Bielefeld sicher nie eine der lautesten und größten Fankurven ihr eigen nennen können, allerdings scheint sich der Umzug einiger Aktiver um die Boys Bielefeld und die Local Crew in den oberen Bereich der Stehplätze positiv auf die Stimmung auszuwirken. Verglichen mit den bisherigen Auftritten scheint sich die Stimmung auf der Alm positiv zu entwickeln.

Die Liedauswahl sorgte allerdings für mittelschweres Kopfschütteln, denn der Schalker „Ein Leben lang …“ – Gesang ist ja schon in Gelsenkirchen schwer zu ertragen, in Bielefeld wirkt dieses Lied mit unverändertem Text allerdings absolut fehlplatziert.