Notizen 2007/08
Hertha BSC – Karlsruher SC

Hertha BSC- Karlsruher SC 3:1 (2:0)

Tore:
1:0 Kacar (25.)
2:0 Pantelic (31.)
2:1 Kapllani (53.)
3:1 Skacel (86.)

Zuschauer: 49.595

Zum Spiel:
Die 49.000 im Berliner Olympiastadion bekamen eine attraktive Partie zwischen Hertha und unseren Freunden, dem Karlsruher SC, zu sehen.
Gleich zu Beginn des Spiels hatten die Berliner zwei Torchancen durch Kacar und Raffael.
Dann kam erst einmal der KSC. Das muntere Offensivspiel der Badener erbrachte einige gute Gelegenheiten; so durch Freis und Iashvili nach einer Viertelstunde.
Alles weitere zum Spiel kann nun nur durch Berichte nach dem Spiel angedeutet werden, da wir ab dieser Zeit nicht mehr im Stadion waren.
In der 25. Minute konnte Kacar die Führung für Hertha erzielen, nach dem sich der KSC-Torhüter Miller verschätzt hatte.
Davon beflügelt traf Pantelic gleich 6 Minuten später zum 2:0, dank der Vorbereitung von Ebert.
Mit dem zweiten Durchgang fanden auch wieder die Karlsruher ins Spiel. Nachdem Kapllani zunächst per Kopf an Torwart Drobny scheiterte (48.), traf er nur wenige Minuten später zum 2:1.
In der Folge war das Spiel ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Doch schaffte Skacel 4 Minuten vor dem Abpfiff letztendlich das 3:1, nach Vorarbeit des Brasilianers Mineiro und damit den etwas zu deutlichen Endstand.

Ostkurve:
In der Ostkurve gab es mit dem Betreten der Mannschaften eine Choreografie anlässlich des besonderen Spieltages zu sehen. Umrandet von Blau-Weißen Luftballons erschienen aus Zetteln die Logos von Hertha und dem KSC nebeneinander, dazu gab es im Oberring ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Ein Bündnis für die Ewigkeit“, gerahmt von den Wappen des KSC, neben dem Stadtwappen Karlsruhes und der Herthafahne neben dem Berliner Bär. Wenn auch viele der Kurvenbesucher nicht recht begriffen wie man mit den Luftballons umgehen sollte, war es insgesamt doch ein gelungenes Bild.
Im Oberring hing heute erstmals die neue „Remember-Benny“- Fahne, anlässlich seines Geburtstages. Gerade beim heutigen Spiel war uns diese Gedenkfahne wichtig, als Zeichen das Benny auch in den größten und schönsten Momenten immer fest bei uns bleibt.
Nach einem fulminanten Beginn, bei dem die Ostkurve richtig laut los schmetterte und jeder eine Gänsehaut hatte, musste man leider sehen, dass nach etwa 20 gespielten Minuten die Ultras aus Karlsruhe geschlossen ihren Block verließen. Für uns war sofort klar, dass auch wir daraufhin aus Solidarität die Kurve verlassen würden. Mit etwa 800 Sympathisanten verließen wir mit Fahnen, Trommeln und alles was der Stimmung dienlich ist, die Kurve. So erfreut wir im ersten Moment über die große Beteiligung waren (wir hatten nicht zum Boykott aufgerufen!!), so enttäuscht waren wir doch als aus der Masse vor dem Eingang der Ostkurve irgendwann „Hoeness Raus“- Rufe und sogar „Wer nicht hüpft der ist ein Schalker“ aufkamen. Das „Fussballfans sind keine Verbrecher“ war ja anfänglich sogar passend, nun aber musste man leider erkennen, dass ein Großteil überhaupt nichts begriffen hatte. Stimmung gab es in beiden Blöcken fortan nicht mehr.

Gästefans:
Etwa 3000 Karlsruher waren mit sämtlichen Verkehrsmitteln in die Hauptstadt gereist und peitschen ab der ersten Minute ihre Mannschaft nach Vorne.
Trotz der Lautstärke der Ostkurve um uns herum war der Gästeblock deutlich zu hören. Der größte Moment war wohl, als es zum Wechselgesang zwischen Kurve und Gästeblock kam. Aus der Kurve schmetterte „Karlsruhe“ und aus dem Gästeblock „Hertha“ zurück, danach folgte aus beiden Blöcken zugleich „Hertha und der KSC“. Es hätte ein legendäres Spiel werden können.
Doch die Karlsruher verließen, wie erwähnt den Block. Auch sie hatten eine Choreo vorbereitet, aber hier in Berlin nur Ärger damit bekommen. Wie schon bei Fahnen, Doppelhaltern und Spruchbändern stellten sich die Ordner erst beim Betreten des Stadions (hier konnten wir noch helfen) und dann beim Betreten des Gästeblockes quer. Ein undurchsichtiges Durcheinander von Beschränkungen, Maßnahmen und Verboten ließ an diesem Tag nicht erkennen, was eigentlich erlaubt war. Ebenso wurde nicht gleich klar, wer für die Verhinderung von Fußballatmosphäre an diesem besonderen Tag verantwortlich war.
Eine ausführliche Stellungnahme zusammengeschrieben von Harlekins und Phönix Sons ist auf den jeweiligen Internetseiten der Gruppen zu lesen. Unbedingt sollte der Leser diese Stellungnahme ansehen, da die Vorgänge des Tages und die Begründungen dazu doch nahezu skandalös waren. Vor allem die Heuchelei von Hertha! Im Stadion (Stadionsprecher begrüßt die Karlsruher, KSC- Hymne wird gespielt etc.) und in der Öffentlichkeit wird die Freundschaft zelebriert, doch in Wahrheit wurden unsere Freunde an diesem Tag wie Feinde behandelt.
Für die aufmerksamen Beobachter sei erwähnt, dass Hertha Im Nachspiel dieses Tages versprach, dass solche Vorfälle nicht mehr vorkommen sollen.
Durch diese Ereignisse erhielt die großartige Party von Hertha und dem KSC in Berlin einen kleinen Dämpfer, konnte aber bis zum Abend wieder richtig aufleben und einen krachenden Abschluss finden. Hertha und der KSC – 5 Tage wach!