Notizen 2007/08
Hamburger SV – Hertha BSC

Hamburger SV – Hertha BSC 2:1 (1:0)

Tore:
1:0 Guerrero (4.)
1:1 Ebert (58.)
2:1 Reinhardt (80.)

Zuschauer: 56.493

Zum Spiel:
Über weite Strecken des Spiels lieferte die Blau-Weiße Hertha ein schlechtes Spiel in der Hansestadt ab.
Vor allem im Spiel nach Vorne gelang sehr wenig.
Die Hamburger fanden gleich nach dem Anpfiff gut ins Spiel und konnten bereits in der 4. Minute durch Guerrero in Führung gehen. Im Anschluss gab es zahlreiche Chancen des HSV. In Erinnerung bleiben vor allem zwei sehr knappe Torchancen von Guerrero und dem Abgänger Boateng, die jeweils das Aluminium trafen. Bis zur Pause fand Hertha kein Mittel den Hamburgern irgendetwas entgegen zu setzen.
Erst als bereits eine Viertelstunde in der zweiten Halbzeit vergangen war, konnte man die erste wirkliche Herthachance durch Ebert sehen. Kurze Zeit später schaffte selbiger dann den überraschenden Ausgleich und fiel beim Torjubel mit einem selbstgedruckten Harlekins-T-Shirt auf. Da Hertha aber weiterhin mit dem Offensivspiel überfordert schien, war es fast absehbar, dass am Ende doch der HSV gewinnen würde, was durch das Tor von Reinhardt (80.) auch geschah. Hertha versuchte noch einmal unmögliches, erreichte aber nichts mehr.

Herthaner on tour:
Im Gästeblock war heute gleichsam keine Stimmung auszumachen.
Für einen Teil der geschätzten 1500 Herthaner, war das Spiel bereits vor dem Anpfiff in der Bedeutungslosigkeit verloren. Nach dem bereits während der Hinfahrt in der Regionalbahn, die uns begleitende Polizeieinheit durch überstrenges und auch teilweise provozierendes Verhalten aufgefallen war, kam es am Hamburger Hauptbahnhof zu massiven Übergriffen seitens der Polizei.
Vorgefallen war de facto nichts, dass einen solchen Einsatz hätte rechtfertigen können.
Im Nachhinein wurde deutlich, dass der Bahnhof schnell von Herthafans geräumt werden sollte, weil wohl ein Zug mit Anhängern von Hansa Rostock erwartet wurde. Erklärungen dazu vor Ort gab es allerdings keine. Auch wurden keine Platzverbote oder Verwarnungen vernehmbar ausgesprochen.
Als einige Herthaner ihre Rucksäcke zu den Schließfächern bringen wollten (im Stadion gibt es ja keine Aufbewahrungsmöglichkeit!), bekamen sie als Antwort auf die Frage, weshalb der Weg versperrt wurde, Tritte der Beamten zu spüren. Man konnte viele Fans sehen die mit erhobenen Händen Deeskalation und Beruhigung der Einsatzkräfte forderten, was völlig ignoriert wurde. Der Bahnsteig wurde „geräumt“, indem Dutzende Herthaner die Treppe hinunter gestoßen wurden und unter Gewaltanwendung in eine S-Bahn verfrachtet wurden. Hierbei konnten auch einige Zivilisten und mehrere Frauen den Gewalttätigkeiten der Beamten nicht ausweichen.
Am nächsten S-Bahnhof wurden alle Insassen wieder aus der Bahn getrieben und es gab eine Einkesselung mit dem Ziel der Personalienfeststellung aller Anwesenden. Anfragen nach Dienstnummern wurden ignoriert.
Am Ende des Tages stand die Zahl mehrerer Verletzter und die offene Frage, welche Folgen diese Geschehnisse haben werden.

Heimkurve:
Zu Beginn des Spiels schmetterte wieder der ganze Volkspark die Stadionhymne („Hamburg meine Perle“), was immer sehr eindrücklich ist, danach aber konnte die Heimseite mit den nunmehr 2 Stimmungskernen nicht beeindrucken. Im Vergleich schienen mehr Impulse aus dem Oberrang zu kommen.