Notizen 2006/07
FK Moskau – Hertha BSC

3. Runde UI-Cup: FK Moskau – Hertha BSC 0:2

0:1 Pantelic (25.)
0:2 Bastürk (88.)

Zuschauer: ca. 3.500

Das Spiel:
Laues Spielchen beider Mannschaften, wobei Hertha in der ersten Halbzeit noch etwas mehr Druck erzeugen konnte. In Halbzeit zwei wurde unsere Mannschaft dann unsicherer und leistete sich viele Fehler, welche zu gefährlichen Chancen der Moskauer führten. Mit einem Kontertor durch Bastürk wurde das Zittern in der 88. Minute erst sehr spät beendet.

Herthaner on Tour:
Die Vorbereitungen für dieses Spiel waren kurzfristig und hektisch. Erst zwei Wochen vor unserem Spieltermin stand der Gegner in der 3. UI-Cuprunde fest. Mit dem FK Moskau wurde es zwar kein besonders attraktiver Gegner, doch ein Spiel in Rußlands Hauptstadt hat schon einen besonderen Reiz. Umgehend informierte man sich also über die Formalitäten (Reisepaß, Visum, …) und buchte sofort nach Bekanntgabe der Spielpaarung mit 6 weiteren Leuten den Flug in einem russischen Supermarkt. Klingt zwar etwas verrückt, doch durch die anscheinend guten Beziehungen des Besitzers zur Botschaft in Berlin blieb uns eine Menge Zeit und Aufwand bei der Beschaffung des Visums sowie anderer Ärger erspart. Am Freitag (Abreisetag) glühten dann noch mal die Telefondrähte, denn ein Spontanentschlossener wollte am Abend noch mitfliegen. Sofort unseren Ansprechpartner kontaktiert, doch dessen Antwort konnte kaum noch verwundern: „Kein Problem!“. Somit waren die Vorbereitungen abgeschlossen und für insgesamt 14 Herthaner (5 Harlekins Berlin) ging es nach Moskau.

Die Anreise war relativ unspektakulär, morgens landete man in Moskau – Sheremetyevo und machte sich von dort dann per Bus und Metro auf den Weg zum Roten Platz. Dort wurde erstmal gespeist und anschließend ein kleines Kulturprogramm absolviert, bei dem es eine kurze Begegnung mit der russischen Staatsmacht gab. Während einer kleinen Fotoeinlage mit einer Zaunfahne stürmten ein Polizist auf uns zu. Sofort wurde Verstärkung herbei gefunkt und nach einigen Minuten hatten wir einige Polizisten und Zivilbeamte in unserer Umgebung. Danach machte man es sich in einem Biergarten direkt am Kreml gemütlich und genoß das Wetter, die Frauen und das russische Bier. Einige Interessierte besuchten noch das „Luschniki“ und ließen sich von der gewaltigen Dachkonstruktion dieses riesigen Stadions (84.864 Zuschauer) beeindrucken. Mit der Metro ging es dann weiter zum Spielort, dem Torpedo-Stadion. Schon bei der Ankunft an der Metrostation konnte man erahnen, daß internationale Spiele wohl Anlaß für einen besonders hohen Sicherheitsstandart in Moskau bzw. Rußland sind. Massenweise Armee, Polizei und Spezialeinheiten kontrollierten die Metrostation und den Fußweg zum Stadion, wo man gleich in den Block gebeten wurde. Umrandet von unzähligen Sicherheitskräften machte man es sich am Rand der Haupttribüne bequem und plazierte die Zaunfahnen (ULTRAS, HFC Barnim, Blau-Weiße-Kraft, Spandau). Im Block befand sich noch eine Jugendgruppe aus Deutschland, welche aufgrund eines Austauschprogramms momentan in Moskau weilte. Gelegentlich gab es einige Anfeuerungsrufe sowie das ein oder andere Liedchen. Nach Spielende wurde man dann wieder geschlossen zur Metro eskortiert und begab sich noch mal ins Zentrum von Moskau, wo man dann den Tag ausklingen ließ. Nachts ging es dann wieder per Metro und Bus zurück Richtung Moskau – Sheremetyevo, wobei noch einige seltsame „Gestalten“ der Moskauer Randbezirke bewundert werden konnten.

Heimkurve:
Die wenigen Fans des FK Moskau verteilten sich auf der gegenüberliegenden Seite der Haupttribüne, wo auch einige Zaunfahnen befestigt wurden. In den beiden Außenbereichen der Tribüne waren zwei kleinere Gruppen aktiv (jeweils 20-30 Leute) und unterstützten ihre Mannschaft auch nach dem frühen Rückstand.