Notizen 2006/07
Bayern München – Hertha BSC 4:2

Tore
1:0 Makaay (9.)
2:0 Sagnol (15.)
3:0 Pizarro (53.)
3:1 Fathi (58.)
3:2 Pantelic (73.)
4:2 Podolski (78.)

Zuschauer: 69.000

Zum Spiel:
Agierte unsere Hertha in den Anfangsminuten noch mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers, so sah dies nach einer Viertelstunde komplett anders aus. Die Bayern nutzten zwei Fehler konsequent aus und schlossen mustergültig ab. Im weiteren Verlauf der Partie konnte Hertha nie wirklich ins Spiel zurückfinden, vor allem das verletzungsbedingte Fehlen von Spielmacher Bastürk sorgte wieder einmal für ideenlose Offensivbemühungen.

In der zweiten Hälfte keimte unter den anwesenden Herthanern wieder etwas Hoffnung auf, hatten doch Fathi und Pantelic den Anschluss wieder hergestellt. Pantelic lag sogar der Ausgleich auf dem Fuß, doch stattdessen schenkten die Bayern uns noch einen ein und unsere Alte Dame musste ohne einen Punkte die Heimreise antreten.

Herthaner on Tour:
Von wegen 6.000 Berliner in München. Maximal 2.500 Herthaner dürften sich in der Arena an der Autobahn eingefunden haben, der Rest waren Bayernfans oder Stadiontouristen. Für einige von ihnen war es sicherlich das erste Mal in einem Gästeblock, denn die sonst übliche, freie Platzwahl war für diese Personen ein Fremdwort, was zu langen und hitzigen Diskussionen mit den Ordnern führte.
Aufgrund der Erfahrungen, die man im letzten Jahr im neuen Event-Tempel zu München machte, schraubte man seine Erwartungen in Sachen Stimmung auf ein Minimum herunter. Und wie erwartet kam es dann auch: Der Support war erbärmlich, lediglich zu Beginn der Partie und nach den beiden Anschlusstreffern erwachte der Block mal kurzzeitig. Ein großes Danke geht wieder mal an die Jungs und Mädels aus Karlsruhe, welche sich mit mehreren Autos auf den Weg nach München machten!

Heimkurve:
Schon traurig, wie sich die Fanszene des FC Bayern in den letzten Jahren entwickelt hat. Ein, zwei Jahre vor ihrem Umzug in die Arena  beeindruckten sie noch durch Geschlossenheit und Lautstärke, doch in diesem Jahr wirkte ihr Auftritt eher armselig. Knapp 200 Ultras aus dem Umkreis der Schickeria München sangen zwar das komplette Spiel durch, doch nur in den seltensten Fällen gelang es mal die komplette Kurve zu motivieren bzw. einzubinden. Gründe dafür sind einerseits ca. 60 aktuelle Stadionverboten, welche nahezu die komplette Führungsriege der Schickeria München betreffen. Doch viel entscheidender sind wohl die Probleme mit der Vereinsführung, den Sicherheitsinstanzen und die Streitigkeiten innerhalb der Bayern-Fanszene. Diese begründen sich zu großen Teilen auf völlig grundverschiedene Einstellungen zum Support und zu politischen Ausrichtungen und Aktivitäten im Stadion.