Kurzturnier in Genua

Blitztunier in Genua

mit
Hertha BSC, Inter Mailand und Sampdoria Genua

Im Jahr 1999 fand in Athen ein Blitzturnier mit Hertha, Leicester City und dem AEK Athen statt (Gruß an die wenigen Herren, die heute noch bei Hertha zu finden sind) und der feine Herr Hoeness versprach, dass eine zukünftige europäische Spitzenmannschaft von nun an jedes Jahr an einem solchem Turnier teilnehmen wolle. Doch der „beste Mann“ nahm schnell Abstand von diesem Vorhaben und so musste extra ein Trainer aus dem ungeliebten Gelsenkirchen eingeflogen werden, um der Anhängerschaft ein Turnier im Süden Europas zu bescheren. Und so befanden sich einige Ultraorientierte Personen (mein Lieblingswort) in den letzten 5 Tagen (3 Ligapokalspiele) mehr in Reisebussen als anderswo wieder. Klingt vielleicht wieder ein wenig überheblich, aber außer den Ultras, einigen Hools und den Vielfahrern war keine andere Fangruppierung bei bislang allen Spielen zugegen. Nicht einmal die etwa 300 Mann/Frau großen Fanclubs wie HFC und FCB. Diesmal machte sich eine gelungene Mischung aus jung und alt auf den Weg nach Italien. Lediglich auf die 20 Anhänger, die statt im abgesagten Bus von Hertha bei uns mitreisen wollten, wartete man Vergebens. (Und ich habe gestern erst gelesen, welch gute Arbeit unsere Fanbetreuung leistet…). Während im unteren Teil des Busses gut gebechert wurde, hatten im oberen Teil einige Herren und eine Dame (!) doch so einige Schwierigkeiten ihren Mageninhalt bei sich zu behalten. Ist auch schon rekordverdächtig sich auf dem Weg bis nach Nürnberg ins Voll-Delirium zu trinken. Es gab bestimmt schon lustigere Hinfahrten, aber nach ein wenig Schlagermusik und Schlaf (oder eben auch nicht!) erreichte man nach nur 15 Stunden Genua. Schnell in die Geschäftsstelle geschekelt und Karten geholt und schon machten einige Herren noch einen Strandbesuch (wo war eigentlich der versprochene Sandstrand???) wo sie einem polnischen Nachwuchsschwimmstar bei seinen Vorbereitungen auf die Schwimm-EM 2005 zusehen. War schon lustig anzusehen, wie ein (fast nüchterner) nicht ganz untergewichtiger Mensch gegen unmenschliche Wellen kämpft und der Bademeister schon den Rettungsring parat hält (Fotos folgen später…). Andere Anhänger des italienischen Fußballs (Fossa) wurde in einer Nebenstraße von einem der Ultras Genua noch in eine Lokalität eingeladen und durften sich neben ein paar (kostenlosen) Beck’s und jeder Menge Geschichten noch über einen beschenkten Mietgliedausweis der Ultras Tito der letzten Saison freuen. Da hatte man sich die Italiener aber aggressiver vorgestellt. Die Nahrungsaufnahme scheiterte an der Siesta, die in Genua zwischen 13 und 18 Uhr eingelegt wird und so ging es halt einheimisch zu McDreck essen. Warum wir jedoch des Lokals verwiesen wurde, wusste keiner oder einer wusste es und wollte es nicht sagen. Am Stadion angekommen war weder ein Heimmob von Genua noch ein Auswärtsmob von Mailand zu sehen und so ging es ins Stadion. Einigen Fackeln wurde jedoch der Zutritt verboten. Schon seltsam, wurden die Carabinieri heute ausschließlich bei einigen älteren Herren fündig (glaub wir haben uns auch schon mal besser angestellt!!). Vor allem die Anhänger von Sampdoria müssen beim Betreten „Ihrer“ Gerade höchst begeistert gewesen sein, denn wie von Geisterhand waren Schriftzüge wie „Ultras Berlin“ und „Harlekins 98“ auf dem Weg zu Ihrem Stehplatz zu lesen. Wer das wohl gewesen sein mag???? Während sich die Mehrheit mental auf das Spiel vorbereitete zeigte eine Dame, dass man auch ganz bequem im Stadion ein Nickerchen machen kann (soll besser sein, als im Bus).
Und schon startete das Spiel

SAMPDORIA GENUA – HERTHA BSC 0:0 (5:4 n.E.)

Zu Beginn gab es von unserer Seite ein echt geniales Intro. Um die 40 Bengalfacklen, Rauchtöpfe, Blinkfackeln und Extrem-Lauten Böllern wurden von unseren 71 Mann und 4 Frau starkem Mob gezündet. Da man heute sowohl Fotoapparate als auch Kameras dabei hatte konnte man sich später vom gelungenem Intro überzeugen. 2-3 Herren muss wohl die Fackel vor Erregung aus der Hand gefallen sein. Nach dem Intro wurde ganz ordentlich abgefeiert, aber gegen eine ganze Gerade zu singen ist halt nicht wirklich einfach. Es gab altbekanntes Liedgut und kaum eine ruhige Minute, so dass schon bald „Europacup-Stimmung“ aufkam. ZUM SPIEL: Da gegen Sampdoria Hertha’s zweite Mannschaft spielte (ohne wirklichen Spielmacher) lief nicht sehr viel zusammen. Genua hatte zwei ganz gute Chancen (unser Probetrainingsweltmeister Nene hatte geschlafen), doch Fiedler konnte jeweils gut halten. Sonst passierte nicht viel, außer das der eine oder andere Profi wohl noch ein wenig beim Elfmeterschießen üben sollte….

INTER MAILAND – HERTHA BSC 0:0 (5:3 n.E.)

Direkt unter uns hatten sich etwa 35 Ultras (?) von Inter versammelt. Einer hielt den Schal der „Boys San“ in die Höhe, schien aber sonst eine andere Gruppierung gewesen zu sein. Eigentlich auch recht schwach, an einem Samstag ins nicht mal sehr weit entfernte Genua lediglich etwa 35 Leute mitzubringen. Egal, uns kam dies sehr gelegen und so wurde unsere Mannschaft und der deutsche Schlager gefeiert. Dabei vergaß man nicht auch ein wenig gegen Inter Mailand zu pöbeln (Mehr, mehr mehr, …… Italiener). Diese ließen sich nicht zweimal bitten und es kam zu recht genialen Gesangsduellen. Egal, welche Melodie die Mailänder auch anstimmten, es kam immer eine Antwort von uns. Super legendär, als die Mailänder sangen „You’re shit like Napolitanian (oder so ähnlich“) wurde in der selben Melodie „Es gibt nur einen Rudi Völler“ geantwortet. Es wurde fast pausenlos supportet, lediglich die Uffta war ein wenig kurz.
ZUM SPIEL: Da nun die 1. Mannschaft von Hertha am Start war, ließ es natürlich besser. Lediglich unser neuer brasilianischer Stürmer(Gott??) war noch nicht 100%ig fit. Aber großartige Torchancen konnte man weder auf der einen noch auf der anderen Seite ausmachen. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass Kiraly großartig was zu halten bekam. Auch dieses Elfmeterschießen ging verloren, was trotzdem mit einem zünftigen (Europapokal) gefeiert wurde. Wenn die Mannschaft schlecht spielt, feiern wir uns halt selbst. Etwa 10 Minuten nach Spielende kam die Mannschaft geschlossen (!) an unseren Block, um sich für die Unterstützung zu bedanken (sieht man auch selten!). Genial wieder mal Zecke, der sich ein Mikro schnappte, welches am Spielfeldrand stand und den Genua Fans auf unserer Seite ein kleines Ständchen gab. Dieses Pfiffen ihn aus, worauf er Ihnen mit einigen Handbewegungen deutlich machte, dass er diese nicht gut leiden konnte.

Das Spiel Inter Mailand gegen Genua endete auch 0:0, da jedoch unser Bus am Stadion angekommen war und die Carabinieri ein Zusammentreffen der Fangruppen verhindern wollte durfte (musste) man zurück in den Bus. Und schon ging es die rund 15 Stunden zurück in die Heimat. Recht heiser ging halt jeder irgendwie seiner Lieblingsbeschäftigung nach (Ballern, Schlafen oder dämlich quatschen) und als die Sonne wieder am Himmel war, feierte man noch gut ab (oder halt auch nicht!).

Fazit:
Spiele im Ausland haben immer Ihren Reiz. Von Inter Mailand war man ein wenig enttäuscht. WER HAT DENN NUN DIE SCHRIFTZÜGE IN DER HEIMKURVE VERURSACHT! Gruß an den Rest der Zulu Fighters, Harlekins Berlin, Berliner Front, Deutsche Eiche, Inferno Berlin, Spreepower, Hertha Onkelz, HFC Barnim, Hauptstadt Kult und die RESTLICHEN MITFAHRER.