Notizen 2018/19

Hertha BSC – TSG Hoffenheim 3:3

Tore:
0:1 Demirbay (1.),
0:2 Kramaric (10.),
1:2 Ibisevic (12.),
1:3 Bicakcic (55.),
2:3 Leckie (71.),
3:3 Lazaro (87.)

Zuschauer: 44.508

Zum Spiel:
Ein besseres Spiel kann man als neutraler Zuschauer, zu mindestens aus sportlicher Sicht, gar nicht erwischen. Da wir dann aber doch eher parteiisch zur Alten Dame halten, ging der Anfang der Partie gehörig in die Hose. Bereits nach wenigen Sekunden gingen die Gäste durch einen haarsträubenden Abwehrfehler in Führung. Schüttelten wir uns nach diesem frühen Tor noch und glaubte an Besserung, fiel nur wenige Minuten später Tor Nummer zwei. Dieses Mal verschätzte sich Lustenberger und ließ den Kroaten Kramaric zum 0:2 abschließen. Im direkten Gegenzug schaffte es Herthas Oldie Ibisevic allerdings einen Abpraller von Duda zum zwischenzeitlichen 1:2 Anschlusstreffer zu verwerten und somit war die Partie wieder offen. Hertha zeigte sich ähnlich wie die Gäste extrem konteranfällig und durfte sich nach drei vergebenen Großchancen der Hoffenheimer beim Fußballgott persönlich bedanken, dass das Spiel nicht schon zur Halbzeit klar entschieden war.

Aus selbiger kommend, kassierte unsere Hertha dann allerdings doch ein weiteres Tor, welches nach einem Freistoß durch den Deutsch-Bosnier Bicakcic erzielt wurde. Dardai wechselte anschließend den heute erfolglosen Duda aus und brachte mit Davie Selke etwas mehr Offensivkraft auf den Rasen. Der frisch eingewechselte Selke flankte zwanzig Minuten vor dem Abpfiff dann in den Strafraum, wo Leckie am zweiten Pfosten zum Anschluss einschob. Nun wurde es nochmal richtig wild, Hertha zeigte Moral sowie Kampfgeist und belohnte sich nach einer Flanke und schwacher Abwehr der Hoffenheimer mit dem Ausgleich in der 87. Minute durch einen satten Hammer aus 18 Metern von Lazaro. Eine Achterbahn der Gefühle, mit einem gefühlten Sieg für Hertha BSC!

Ostkurve Hertha BSC:
Die Unterstützung der Mannschaft erhielt durch das extrem frühe Gegentor einen ersten Dämpfer, aber die Ostkurve schüttelte dieses erste Tor noch solide ab. Nach dem schnellen zweiten Gegentor legten wir sogar noch eine Schippe drauf und konnten eine „Jetzt erst Recht“-Mentalität entwickeln. Leider hielt diese Einstellung nicht lange genug an, sodass sich die Stimmung in der ersten Hälfte etwas in Richtung Pausenpfiff schleppte. Das 1:3 kurz nach Wiederanpfiff spielte uns dann natürlich nicht in die Karten. Bemühungen der Kurvengänger waren zwar spürbar, doch die ganz große Masse konnten nicht mitgerissen werden. Erst nach dem erneuten Anschlusstreffer konnte die Lautstärke langsam wieder nach oben gedreht werden, die nach dem viel umjubelten Ausgleich noch einmal in höhere Dimensionen anstieg. Auch wenn solche Momente natürlich spielabhängig sind, müssen wir als Ostkurve hier anknüpfen! Diese genialen Momente müssen wir vor Augen haben, wenn unsere Mannschaft wieder mal zurückliegt. An ihnen zehren wir und sie sollten uns motivieren, um am Ende im Idealfall wieder einen weiteren dieser Momente zu erleben. Zusammen sind wir (laut)stark, Ostkurve!

Trotz des uninteressanten Gegners auf den Rängen, stand dieses Bundesligaspiel für die Ultragruppen von Hertha BSC unter besonderen Vorzeichen. Denn über 50 Karlsruher Ultras nahmen diesen Samstagstermin und das eigene Heimspiel am Sonntag zum Anlass, um uns bei dieser Partie in Berlin zu unterstützen. Am Vormittag wurde sich in den Räumlichkeiten der Ultras auf das Spiel eingestimmt, ehe es später zusammen zum Olympiastadion ging. Auch auf diesem Weg, vielen Dank nach Baden!

Gästefans:
Ein kleines Häufchen von vielleicht 200 Gästen verteilte sich über den großen Gästeblock, fiel aber sonst nicht weiter auf. Selbst der Haufen „Fans“ mit ein paar Fahnen im unteren Bereich konnte dieses triste Bild nicht verbessern. Das ist aber eigentlich auch gut so, denn dieser Verein und diese blinden Konsumenten – welche sich selbst Fans nennen – dürfen sich im deutschen Fußball niemals etablieren!