Notizen 2018/19

Bor. Mönchengladbach – Hertha BSC 0:3

Tore:
0:1 Kalou (30.),
0:2 Duda (56.),
0:3 Selke (76.)

Zuschauer: 48.232

Zum Spiel: Damit hatte nun wahrscheinlich niemand gerechnet, unsere Hertha holt souverän und absolut verdient drei Punkte in Mönchengladbach! Ohne Hertha schlechtreden zu wollen, aber die Rollen waren im Vorfeld der Partie klar verteilt. Uns steckten 120 Minuten Pokalfight in den Knochen und Mönchengladbach hatte die letzten zwölf Heimspiele alle als Sieger beendet. Aber wenn niemand mit Hertha rechnet, dann schlägt die Mannschaft zu!

Zwar hatten die Fohlen durch Hazard (2.) und Pléa (6.) die ersten guten Möglichkeiten, nutzten diese aber nicht zur Führung. Doch auch Hertha erspielte sich Chancen, wie in der 14. Minute, als Kalou nach einer Ecke nur knapp am Gladbacher Gehäuse vorbeiköpfte. Gladbach war zwar weiterhin spielbestimmend, aber Hertha konnte durch Kalou mit einem feinen Strafraumsolo und einem Abschluss in die linke Ecke den ersten Gegentreffer der Rückrunde im Gehäuse der Hausherren versenken. Gladbach zeigte sich nun geschockt und unsere Alte Dame hatte bis zur Pause keine Mühe den eigenen Kasten gegen nun ratlos wirkende Gastgeber zu verteidigen.

In der zweiten Halbzeit drehte Hertha dann richtig auf und nach einem beeindruckend vorgetragenen Konter von Selke, erzielte Duda das 0:2 für die Alte Dame. Die Mannschaft von Trainer Hecking versuchte zwar noch einmal auf das Anschlusstor zu drücken, scheiterte aber an der eigenen Konzeptlosigkeit. Der heute starke Selke veredelte einen Freistoß von Duda zum spielentscheidenden 0:3, weitere Chancen den Sieg noch höher ausfallen zu lassen wurden leider vergeben. Mehr als verdient wanderten die ersten drei Punkte seit September 2008 an die Spree. Weiter so, Jungs!

Herthaner uff Achse:
Um dem Ausflug in den tiefen Westen der BRD etwas Abwechslung zu verleihen, ging es mit zwei Doppeldeckern und zwei weiteren Bussen recht zeitig in Berlin los. Schon gegen 10 Uhr erreichten wir, zusammen mit 250 Herthaner Neuss am Rhein und ließen uns dort in der Altstadt in einigen Lokalen nieder. Bei Speis und Trank wurde sich auf den Auswärtssieg eingestimmt, ehe es gegen Mittag dann zu Fuß durch Neuss und weiter per Bahn nach Mönchengladbach ging. Am Hauptbahnhof in Mönchengladbach warteten dann, allerdings wenig überraschend, die Bullen und per Busshuttle und Bullenkessel fuhr unser Haufen weiter zum Borussia-Park.

Rund 1.600 Herthaner hatten sich zur besten Fußballzeit im Gästeblock eingefunden. Angetrieben vom starken Auftritt der Mannschaft lieferten auch die mitgereisten Herthaner eine gute Leistung ab. Einer der schlechtesten Gästeblöcke der Liga wurde ansprechend mit Zaunfahnen bestückt, im Block ergänzten zahlreiche Schwenkfahnen und einzelne Doppelhalter das ansprechende Bild. Besonders in der zweiten Hälfte legte der Gästeblock nochmal eine Schippe drauf und jagte zahlreiche lautstarke Gesänge in Richtung Rasen und Heimtribüne, wobei natürlich auch die Grüße nach Köpenick nicht fehlen durften. Zum Abschluss gab’s noch eine Schalparade zum „Nur nach Hause…“ und ein kleines Gesangsduell mit den verbliebenen Heimanhängern.

Heimkurve:
Seit Jahren fahren wir nun schon in den Neubau auf dem Acker bei Mönchengladbach und jedes Jahr glauben wir aufs Neue, den Tiefpunkt der Gladbacher Fanszene miterlebt zu haben. Ob haushohe Heimsiege, knappe Siege oder eine 0:3 Niederlage – die „Nordkurve Mönchengladbach“ ist tot! Schätzungsweise 250 Leute – zeitweise vielleicht auch einige Leute mehr – mühen sich Einen ab, aber rum kommt dabei so gut wie Nichts. Wenn nicht gerade gegen die „Herthaschweine“ gepöbelt wird, passiert nicht viel Erwähnenswertes in der Heimkurve. Erst nach dem 0:3 für unsere Hertha kommt an diesem Samstagnachmittag etwas Bewegung in den müden Haufen. Einige Hüpfaktionen sind zu sehen und sogar ein bis zwei Gesänge dringen bis zum Gästeblock durch. Ernüchterung gibt’s dann aber schnell wieder bei der anschließenden Schalparade, bei der sich noch rund 100 Leuten in der gesamten Nordkurve beteiligen.