Notizen 2018/19

1. FC Nürnberg – Hertha BSC 1:3

Tore:
0:1 Ibisevic (15.),
1:1 Behrens (42.),
1:2 Duda (50.),
1:3 Duda (70.)

Zuschauer: 36.112

Zum Spiel:
Es scheint die Saison der Serienrisse zu werden – glücklicherweise reißen bisher nur die Negativserien. Das letzte Mal, dass wir in Nürnberg gewinnen konnten war nun auch schon wieder fast 16 Jahre her, auch wenn wir in dieser Zeit „nur“ sieben Mal dort antreten durften. Es war also mal wieder Zeit und dass die Mannschaft wollte, war auch schnell ersichtlich. Zwar starteten unsere Mannen nicht mit einem Offensivfeuerwerk, da die Franken gut standen, spielbestimmend war Hertha jedoch allemal. Die Führung nach einer Viertelstunde passte dann mal so gar nicht in das sonst engagierte Defensivspiel der Nürnberger, es erinnerte eher an klassische FIFA98-Kombinationen und so konnte Ibisevic nach einem simplen Doppelpass einnetzen. In der Folge versuchte sich Hertha dann als klassische Auswärtsmannschaft und lauerte auf Konter. Um diese Taktik erfolgreich zu spielen, muss man allerdings hinten sicher stehen, was mit zunehmender Zeit nicht immer der Fall war und folgerichtig kurz vor der Pause mit dem Ausgleich bestraft wurde.

Aus der Kabine kamen unsere Spieler allerdings wieder motivierter und so konnte Duda gleich fünf Minuten nach Wiederanpfiff zur erneuten Führung vollenden. Dieses Mal war Hertha jedoch auch nach dem Treffer wach und konnte die hektischer werdende Partie weitgehend bestimmen und abgeklärt zwanzig Minuten vor Ende den Sack zu machen. Auch diesen Treffer erzielte der Slowake Duda. Erstes Spiel 2019 – erster Sieg!

Herthaner uff Achse:
Etwas mehr als 2.000 Herthaner nahmen bei bitterkalten Temperaturen den Weg ins Frankenland am Sonntag auf sich. Für einen Großteil der Ultras begann die Anreise schon einen Tag früher über den Umweg Karlsruhe, da „Armata Fidelis“ zur Geburtstagsfeier geladen hatte. Dementsprechend angeschlagen erreichte der Tross, mit Unterstützung von einigen Karlsruhern, den Nürnberger Hauptbahnhof wo dann noch einige Hertha-Ultras dazu stießen und gemeinsam per U-Bahn zum Max-Morlock-Stadion fuhren.

Der Block wurde annehmbar beflaggt, zentral dieses Mal der Doppelhalter „Mehr Stadion – Weniger Internet“ am Vorsängerpodest, der einen wesentlichen Aspekt unseres Selbstverständnisses als Ultras repräsentiert. Dazu waren viele Schwenkfahnen im Gepäck, die den Support deutlich belebten. Der Block legte bereits vor Anpfiff los, um sich warm zu singen und lieferte eine durchgehende Unterstützung unserer Hertha ab. Laute Phasen, wie beim „Auf geht’s Hertha!“ oder dem obligatorischen „Absteiger!“-Gepöbel wechselten immer wieder mit mittelmäßiger Gesangslautstärke. Insgesamt kein Auftritt, von dem ewig geschwärmt werden wird, wir hatten allerdings auch schon schlechtere Erlebnisse in diesem Gästeblock.

Heimkurve:
Die Nürnberger Nordkurve startete mit einer Doppelhalter- und Fahnenaktion ins Spiel, welche auf die Gesellschaftsform des „e.V.“ in Nürnberg hinwies. Eine Form, die nur noch die wenigsten deutschen Profivereine innehaben. Die Aktion war schlicht und gelungen. Der Support der Heimkurve im Anschluss war eher weniger gelungen. Für die Größe der Nordkurve kam kaum etwas im Gästebereich an, da haben wir die Nürnberger definitiv schon besser erlebt.

In der Halbzeitpause wurde dann über die Nürnberger Weihnachtsspendenaktion berichtet und die jeweiligen Schecks übergeben. Mit 55.000€ kam dabei eine beachtliche Summe für verschiedene gute Zwecke zusammen.

Spruchbänder gab es nur auf Seiten der „Banda di Amici“. Neben einem Glückwunschspruchband wurde auch die Solidarität mit Christophe Dettinger bekundet. Dettinger wurde bekannt als ehemaliger Profiboxer, der seine Kampffähigkeiten auch zum entschlossenen Auftreten der französischen Gelbwesten-Bewegung gegenüber der Polizei nutzte. Im Bereich der „Ultras Nürnberg“ wurde während des Spiels eine Racing Strasbourg Fahne präsentiert, welche im Nachgang des Pokalspiels 2017 in Nürnberg erbeutet werden konnte. Ein bitterer Moment, für uns und für die betroffenen Personen aus Strasbourg.