Notizen 2017/18

Hertha BSC – VfB Stuttgart 2:0

Tore:
1:0 Leckie (46.),
2:0 Leckie (62.)

Zuschauer: 44.751

Zum Spiel:
Das erste Spiel der neuen Bundesligasaison begann unsere Hertha relativ offensiv und wollte zumindest zeigen, in welche Richtung der Hase laufen soll. Richtig klare Torchancen kamen dabei aber über weite Teile der Partie nicht zustande. Von den frisch aufgestiegenen Gästen war allerdings noch weniger vorm gegnerischen Tor zusehen. Erst nach dem Seitenwechsel war es unser Neuzugang Mathew Leckie, der mit einer schönen Einzelaktion das erste Tor des Tages erzielte. Unsere Hertha war auch im zweiten Durchgang spielbestimmend, wirke mit der Führung im Rücken jedoch zunehmend unsicherer und trat erst mit dem zweiten Tor durch Leckie nach einer guten Stunde etwas souveräner auf. Die Gäste kamen später noch zu einem Pfostentreffer aber der Sieg war für Hertha, auch dank der schwachen Gästemannschaft, eigentlich zu keiner Zeit in Gefahr.

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve startete in die Jubiläumssaison zum 125. Vereinsgeburtstag mit einer riesigen Wimpel-Choreographie. Zuerst wurden in Ober- und Unterrang etwa 20.000 blaue und weiße Fahnen im Streifenmuster geschwenkt. Dann wurde im Vordergrund, aus dem Graben vor der Ostkurve heraus, ein überdimensionaler Wimpel mit dem „125 Jahre Hertha BSC“ Jubiläumslogo der Fanszene am Dach hochgezogen. Zum Abschluss der Aktion wurden am Oberrang noch die Jahreszahlen „1892“ und „2017“ per Goldfolie dargestellt. Insgesamt wieder eine eindrucksvolle Choreo, die von vielen fleißigen Händen umgesetzt wurde.

Außerdem gab es zur zweiten Halbzeit einige Tapeten zu lesen die sich mit dem DFB auseinandersetzten. Diese Form des Protests fand, parallel zu unserem Spiel, in zig deutschen Stadien am gesamten Wochenende statt. Überall wurde die Probleme mit den Verbänden DFB und DFL benannt, bei uns lautet die Botschaft: „Unser Problem mit Euch: Einzig Lippenbekenntnisse statt aufrichtiger Dialog… Fick Dich DFB!“. Danach folgte noch eine größere Aktion mit Bezug auf die vergangenen Jahre und den von Fanseite immer angestrebten Dialog: „Fandemo 2002, Fandemo 2010, Fankongress 2012, Fankongress 2014, AG Fandialog – Dialoge? Hatten wir genug! Ihr seid erstmal mit Taten am Zug!“. Zusätzlich gab es im Kurvenecho eine ausführliche Stellungnahme zu den aktuellen Protesten der deutschen Fankurven gegen DFB und DFL, die man hier nachlesen kann. In der ersten Hälfte gab es außerdem die die klare Forderung, verknüpft mit dem neuen Slogan vom Verein „Die Zukunft gehört Berlin“, dass Heimspiele von Hertha BSC nur in Berlin stattfinden können.

Stimmungstechnisch war es ein durchwachsener Saisonstart im Olympiastadion. Zum einen wollten nur knapp 45.000 Leute das Spiel sehen, zum anderen fehlte irgendwie die Euphorie die sonst so ein Saisonauftaktspiel mit sich bringt. So gab es heute zwar immer mal wieder laute Momente und phasenweise konnte auch der gesamte Oberrang mitgezogen werden, aber wir erlebten eben auch wieder einige Phasen in denen selbst im Kern der Ostkurve die Motivation auf ein Minimum sank.

Gästefans:
Wie erwartet, tummelten sich heute zahlreiche Schwaben im Gästeblock. Insgesamt müssen es etwa 4.000 VfB-Sympathisanten gewesen sein. Die aktive Fanszene der Stuttgarter reiste frühzeitig mit Bussen an und verbrachte seit dem Vormittag die Zeit in Berlin. An der Spruchbandaktion gegen den Verband beteiligten sich auch die drei Ultragruppen der Gäste und zeigten zeitgleich mit uns zu Beginn der zweiten Hälfte den Spruch „Unser Problem mit Euch ist: Eure selbstherrliche Paralleljustiz – Fick Dich DFB!

Auch der Gästeblock war heute nicht überragend. Die Stuttgarter hatten zwar in der ersten Hälfte laute Phasen, ließen im zweiten Durchgang nach den Toren unserer Alten Dame aber deutlich nach. Nach dem Abpfiff gab es bei den Gästen noch eine lang andauernde Personalienaufnahme, anscheinend wegen Scharmützeln mit Herthanern.