Charakter zeigen – RB Leipzig absagen!

Als unser Verein vor ein paar Tagen den Sommerfahrplan inklusive geplanter Testspiele veröffentlichte, blieb dem ein oder anderen Herthaner sicherlich etwas der Kloß im Hals stecken. Denn ein Spiel stach hier besonders heraus. Am 13. Juli soll, wie bereits im Jahr 2010, ein Testspiel gegen den vom Großkonzern „Red Bull“ hergerichteten Verein RasenBallsport Leipzig stattfinden. Wie vielleicht schon einige registriert haben, gab es bei unserem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli als erste Reaktion eine T-Shirt Aktion mit der Forderung nach einer Absage dieses Testspiels in Leipzig.

Spruchband-Aktion gegen Cottbus in der Saison 12/13

Spruchband-Aktion gegen Cottbus in der Saison 12/13

Die Geschichte von RasenBallsport Leipzig begann erst im Jahre 2009. Nach Übernahme des SSV Markranstädt sowie diverser Jugendmannschaften des FC Sachsen Leipzig stieg das neue Produkt, welches mit Hilfe von millionenschweren Finanzmitteln auf längere Sicht den Sprung in die Bundesliga schaffen möchte, erst vor knapp vier Jahren in den Spielbetrieb der 5. Liga ein. Vereinslogo, Vereinsname, Stadionname und auch Fanartikel sind bereits namentlich und optisch klar dem Energy Drink-Anbieter zuzuordnen. Es wurden bereits Millionen in den Kader investiert und aktuell ist der Aufstieg in die 3. Liga wohl nur noch Formsache.

Wir werten diesen „Verein“ als einen Angriff auf jegliche Form von Tradition und Vereinsgeschichte und akzeptieren dieses Konstrukt auch nicht als Fußballverein, sondern lediglich als eine Marketingstrategie eines Getränkeherstellers. In Leipzig hat der Großkonzern somit ein weiteres Spielzeug geformt, welches den kommerziellen Wahnsinn mit allen Mitteln nach außen tragen soll. Es geht hier nicht um den sportlichen Ehrgeiz, es geht nicht um leidenschaftliche Fußballatmosphäre, es geht nicht um Hilfe für die Stadt Leipzig, es ging hierbei in unseren Augen noch nie um den Fußball an sich! Es geht Red Bull nur darum, das Produkt mit allen Mitteln an den Kunden zu bringen und dafür ist es dem Investor auch Recht, die Seele des Fußballs zu verkaufen. Hier hat der Eventgedanke mehr als nur Bestand und die dazugehörige Werbung für den Hersteller bedeutet mehr als das Spiel auf dem Platz. Dies wollen und dürfen wir als klar denkende Fußballfans so niemals tolerieren!

Die Vereine Kickers Offenbach, Wismut Aue, Hamburger SV, Hessen Kassel und Union Berlin haben gezeigt, dass die Meinung der Fans wichtiger sein kann als etwas Promotion für einen Multikonzern und haben in den zurückliegenden Jahren bereits geplante Testspiele wieder abgesagt.

Bis jetzt haben wir uns mit Protesten zu diesem Spiel noch zurück gehalten und wollten erst die Gespräche zu diesem Thema mit unserem Verein abwarten. Die Verantwortlichen bei Hertha geben zu, dass sie mit ihrer Zusage zu diesem Testspiel wohl etwas übereilig und unüberlegt gehandelt haben. Allerdings gab es bis heute noch keine klare Aussage, ob eine Absage des Testspiels von Hertha BSC in Erwägung gezogen wird. Wir fordern also hiermit die Vereinsführung von Hertha BSC auf, dieses Spiel abzusagen um damit aufzuzeigen, dass der Volkssport Fußball noch zu den Sachen gehört, die es gilt zu bewahren.

Förderkreis Ostkurve e.V., Harlekins Berlin ’98, Hauptstadtmafia, Dynamic Supporters, Fringe Group Berlin – im Mai 2013

Fortsetzung: Vertrauen missbraucht – Ehre verkauft!